Tagung: Ruhrgebiet als Region der Zukunftsenergien

Auf der Suche nach seiner wirtschaftlichen Zukunft ist das Ruhrgebiet fündig geworden: Der Kohle- und Stahlstandort von gestern wandelt sich zu einer modernen Energieregion.  „In kaum einer anderen Region findet man mehr Know-how in Sachen Energie als hier: Energiegewinnung, effiziente Energienutzung und erneuerbare Energien sind Bereiche, die bereits viele neue Arbeitsplätze im Revier geschaffen haben […]

Auf der Suche nach seiner wirtschaftlichen Zukunft ist das Ruhrgebiet fündig geworden: Der Kohle- und Stahlstandort von gestern wandelt sich zu einer modernen Energieregion.  „In kaum einer anderen Region findet man mehr Know-how in Sachen Energie als hier: Energiegewinnung, effiziente Energienutzung und erneuerbare Energien sind Bereiche, die bereits viele neue Arbeitsplätze im Revier geschaffen haben und auch noch schaffen werden“, so NRW-Energieminister Dr. Axel Horstmann auf der Tagung „Zukunftsenergien im Ruhrgebiet“. Sie wurde veranstaltet vom Wissenschaftspark Gelsenkirchen in Kooperation mit Eurosolar und mit Unterstützung der Energieagentur NRW sowie der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW am 8. und 9. Oktober im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Über 170 Fachleute erörterten an zwei Tagen, wie der Wandel des Ruhrgebiets zum neuen Energiestandort noch besser vorangetrieben werden kann. „Das Ruhrgebiet hat sich als Standort von Forschung, Produktion und Anwendung zu einer Region mit geballter Kompetenz auf dem Gebiet der Zukunftsenergien entwickelt“, so Minister Horstmann. Solarzellen aus Gelsenkirchen und die landwirtschaftliche Biogasanlage auf Hof Loick in Dorsten-Lembeck stünden nicht in Konkurrenz, sie würden sich vielmehr ergänzen. „NRW hat mit seiner einzigartigen Tradition der Energietechnik die Chance, daraus seine Stellung als das Energieland Europas auszubauen. Eine wichtige Rolle werden dabei das neue Zentrum für BrennstoffzellenTechnik in Duisburg und das Kompetenz-Netzwerk Brennstoffzelle NRW spielen.“, so Horstmann. Verschiedene Unternehmen aus der Ruhrregion, wie RWE, Masterflex oder Hydrogenics haben ihre technologische Kompetenz in diesem Bereich bereits bewiesen,“ betonte Prof. Dr.-Ing. Hartmut Griepentrog, Vorstandsvorsitzender der Gelsenwasser AG und Projektleiter der Landesinitiative Zukunftsenergien NRW.

Dr. Hermann Scheer, Träger des alternativen Nobelpreises und Präsident von Eurosolar unterstrich die globale Bedeutung der erneuerbaren Energien: „In der Nutzung solarer Energie liegt nicht nur der Schlüssel zur Überwindung unserer Energieprobleme, sondern auch ein Schlüssel zur Überwindung von Unterentwicklung in der Dritten Welt, “ so Scheer. Die Anlagenproduktion für Erneuerbare Energien verzeichne jährlich Wachstumsraten von 30 Prozent. In den letzten fünf Jahren seien 100.000 Arbeitsplätze entstanden. Scheer: „Auf der Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes ist die deutsche Industrie für Erneuerbare Energien klarer Weltmarktführer geworden. Bei zügiger Weiterentwicklung werden bis zum Jahr 2010 500.000 neue Arbeitplätze in dieser Branche entstehen.“

Im Fachforum „Erneuerbare Energien in den Kommunen“ verwies Irm Pontenagel (Eurosolar) auf den Leitfaden „Erneuerung von Gemeinden und Regionen durch Erneuerbare Energien“, der von Eurosolar herausgegeben wurde. Der Stadtverordnete Fabio Longo berichtete, wie die hessische Stadt Vellmar durch städtebauliche Verträge sichergestellt hat, dass in einem Neubaugebiet alle geplanten Wohneinheiten mit Solarkollektoren ausgerüstet werden müssen. Longo ist überzeugt, „dass wir mit der Rechtsform des städtebaulichen Vertrages das richtige Instrument für die solare Vollversorgung von Wohngebieten in den Händen halten.“

„Damit die enormen Potentiale des Ruhrgebiets als Region der Zukunftsenergien erschlossen werden, müssen wir auch weiterhin dafür sorgen, dass Kommunikation und Kooperation über Stadt- und Branchengrenzen hinweg in dieser Region intensiviert wird“, sagte Dr. Heinz-Peter Schmitz-Borchert, Geschäftsführer des Wissenschaftsparks Gelsenkirchen.

Weitere Informationen: http.//www.wipage.de/solar, und http.//www.ea-nrw.de

13.10.2003   Quelle: EUROSOLAR

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