Austria Solar: Staat ist Nachzügler bei Solarenergie

Auf den öffentlichen Gebäuden Österreichs gibt es noch kaum Solaranlagen. Der Löwenanteil der Kollektorfläche sei derzeit auf Gemeindegebäuden installiert, berichtet der Verband Austria Solar in einer Pressemitteilung. Dabei wäre das jährliche Potenzial für Sonnenkollektoren bei der Sanierung öffentlicher Gebäude rund 200.000 Quadratmeter. Gewinnen würden sowohl das staatliche Budget als auch die Umwelt, so der Verband.  […]

Auf den öffentlichen Gebäuden Österreichs gibt es noch kaum Solaranlagen. Der Löwenanteil der Kollektorfläche sei derzeit auf Gemeindegebäuden installiert, berichtet der Verband Austria Solar in einer Pressemitteilung. Dabei wäre das jährliche Potenzial für Sonnenkollektoren bei der Sanierung öffentlicher Gebäude rund 200.000 Quadratmeter. Gewinnen würden sowohl das staatliche Budget als auch die Umwelt, so der Verband.  Eine Erhebung von Austria Solar im Rahmen einer Diplomarbeit habe ergeben, dass nur 0,4 Prozent aller Bundesgebäude und 4,4 Prozent aller Landesgebäude ihr Warmwasser solar bereiten. Auf 209 öffentlichen Gebäuden von Bund, Ländern und Gemeinden seien Ende des Vorjahres insgesamt 26.764 Quadratmeter Kollektorfläche installiert gewesen. Das entspreche einem Prozent der gesamten Sonnenkollektorfläche Österreichs. Die Errichtung von Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden folgte in den letzten 20 Jahren keinem eindeutigen Trend, sie sei „eher von zufälligen Einzelaktionen als von einer Strategie geprägt“, kritisiert Kurt Leeb, Vorstandsmitglied von Austria Solar.

Gemeinden setzen auf die Sonne

Mit 83 Prozent der Kollektorfläche (22.240 Quadratmeter) ist laut Austria Solar der Großteil der Solaranlagen des Landes auf Gemeindegebäuden installiert, vor allem in Form großflächiger Schwimmbadheizungen in Wien und solar unterstützter Biomasse-Nahwärmeanlagen in der Steiermark. Thermische Solaranlagen in öffentlichen Gebäuden fänden sich vor allem in Schwimmbädern, Straßenmeistereien, Schulen, Heimen und Sportstätten. Mehr als 90 Prozent aller Landesgebäude fallen in diese Kategorien, sowie knapp die Hälfte aller Bundes- und Gemeindegebäude.

Jährliches Potenzial rund 200.000 Quadratmeter

Der Wärmebedarf aller öffentlichen Gebäude lag 2001 nach Angaben des Verbandes bei 6.886 Gigawattstunden (GWh). Jährlich würden etwa 4 Prozent des Gebäudebestandes (Wärmeverbrauch 275 GWh) saniert. Mit dem Einbau einer Solaranlage könne die Energie für 70 Prozent des Warmwassers und rund 20 Prozent der Heizenergie produziert werden. Dafür seien jährlich rund 200.000 Quadratmeter Sonnenkollektoren erforderlich. „Das jährliche Potenzial in der Sanierung öffentlicher Gebäude entspricht der 8-fachen Kollektorfläche des derzeitigen Bestandes“, betont Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. Der Umwelt würden dadurch jährlich über 26.000 Tonnen des Treibhausgases CO2 erspart. Für den Staat rechneten sich Solaranlagen doppelt: Austria Solar schätzt, dass durch eine Solarinitiative bei der Sanierung öffentlicher Gebäude bis zu 1.700 Arbeitsplätze geschaffen würden. Zusätzlich sänken die Betriebskosten für die Warmwasserbereitung und einen Teil der Heizung fast auf Null. „Für den Staat ist es daher sogar lukrativ, in punkto Klimaschutz vor der eigenen Türe zu kehren“, meint Roger Hackstock.

22.10.2003   Quelle: Austria Solar

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