Solarstrom: SFV erwartet Akzeptanzprobleme für Freiflächenanlagen

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa haben nur 34 Prozent der 1.000 Befragten dem Bau von Solarstromanlagen auf „freien Landflächen“ zugestimmt. Das berichtet der Solarenergie-Förderverein e.V. (SFV) mit Sitz in Aachen.  Als Standorte für Solarstromanlagen seien überwiegend Dächer und Fassaden von Gebäuden genannt worden (87 Prozent). Viele der Befragten (70 Prozent) hielten auch die Installation […]

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa haben nur 34 Prozent der 1.000 Befragten dem Bau von Solarstromanlagen auf „freien Landflächen“ zugestimmt. Das berichtet der Solarenergie-Förderverein e.V. (SFV) mit Sitz in Aachen.  Als Standorte für Solarstromanlagen seien überwiegend Dächer und Fassaden von Gebäuden genannt worden (87 Prozent). Viele der Befragten (70 Prozent) hielten auch die Installation an Lärmschutzwänden für sinnvoll, zum Beispiel an Autobahnen. Mehrfachnennungen waren ausdrücklich erwünscht.

Der Verein sieht künftig „massive Akzeptanzprobleme“ für Freiflächenanlagen und verweist auf die kontroversen Diskussionen über Windkraft-Standorte: Einige wenige Windanlagen mit lästigem Getriebegeräusch oder Schattenwurf hätten den Ruf der gesamten Windtechnik stark geschädigt. „Die Hetze der Stromwirtschaft und ihrer Verbündeten gegen die Einspeisevergütung für Windenergie findet hier ständig neue Nahrung. Richtigstellungen, dass es sich nur um wenige Ausnahmen handelt, werden nicht mehr gehört“, heißt es auf den SFV-Internetseiten.

Für die Photovoltaik gebe es bessere Lösungen als Anlagen auf freien Flächen, betont der SFV und plädiert für Solarstromanlagen auf und an Dächern sowie Fassaden. Da erst ein winziger Bruchteil der Dächer und Fassaden genutzt sei, sollte die Politik den Schwerpunkt der Förderung hier setzen. Die Mehrkosten, die sich zur Zeit noch bei Gebäude-Anlagen ergeben, würden mit weiterer Entwicklung der Technik immer geringer. Auf mittlere Sicht werde die Entwicklung von Doppelzweckelementen (Abdecken der Gebäudehülle plus Stromerzeugung) die Photovoltaik zur konkurrenzlos billigen Stromerzeugung aufrücken lassen. Dazu müssten zunächst finanzielle Entwicklungsanreize geschaffen werden: Zusätzliche 5 Cent Einspeisevergütung pro Kilowattstunde für Fassadenanlagen reichen laut SFV keinesfalls, denn sie würden nicht einmal den Minderertrag ausgleichen. Ähnliches gelte für Indachanlagen, für die zur Zeit überhaupt kein Zuschlag vorgesehen sei. Ein deutlicher Zuschlag bei Fassaden- und Indachanlagen sowie der Wegfall der Benachteiligung von Gebäudeanlagen über 30 Kilowatt Spitzenleistung könnten das Problem Freiflächenanlagen elegant erledigen, so der SFV.

13.11.2003   Quelle: SFV

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