Landwirte als Stromversorger: mehr Watt durch Mais und Co

Mais und andere Energiepflanzen gewinnen für die Stromerzeugung aus Biogas erheblich an Bedeutung. Werden sie der Gülle beigegeben, lässt sich deutlich mehr Biogas und letztlich auch Strom erzeugen.  Das berichtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in einer Pressemitteilung. Das System sei ganz einfach: In einer Biogasanlage werden Mist und Gülle zu Biogas vergoren, das […]

Mais und andere Energiepflanzen gewinnen für die Stromerzeugung aus Biogas erheblich an Bedeutung. Werden sie der Gülle beigegeben, lässt sich deutlich mehr Biogas und letztlich auch Strom erzeugen.  Das berichtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in einer Pressemitteilung. Das System sei ganz einfach: In einer Biogasanlage werden Mist und Gülle zu Biogas vergoren, das dann in der Regel in einem Gasmotor in Strom umgewandelt wird. Über 2.000 Biogasanlagen arbeiten laut FNR in Deutschland bereits nach diesem Prinzip. Da sich mit der Beigabe weiterer organischer Materialien der Biogasertrag steigern lässt, werden nicht nur Grüngut und landwirtschaftliche Reststoffe, sondern auch spezielle Energiepflanzen wie Mais, Gräser oder Futterrüben mit vergoren.

Den Berechnungen der FNR zu Folge reicht der Ertrag eines Hektars herkömmlicher Mais aus, um so viel Biogas zu produzieren, dass fünf 2-3-Personen-Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden können. Für die Verstromung von Energiepflanzen sprechen ökologische aber auch wirtschaftliche Gründe, betont die FNR. Als Energiewirt könne der Landwirt die benötigte Rohstoffgrundlage nicht nur selbst erzeugen, sondern profitiere auch von den Rahmenbedingungen. Denn die geplanten landwirtschaftspolitischen Regelungen der EU ermöglichten auch weiterhin den Anbau von energetisch genutzter Biomasse auf Stilllegungsflächen ohne Verzicht auf Prämien. Werden die Energiepflanzen von regulären Flächen geerntet, soll alternativ eine Energiepflanzenprämie von 45 Euro pro Hektar bezahlt werden. Inwiefern die Züchtung spezieller Maissorten für einen besonders hohen Biogasertrag sorgen kann, werde die Zukunft zeigen, so die FNR

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) regelt, wie viele Cent Biogasanlagenbetreiber für jede Kilowattstunde erhalten, die sie in das öffentliche Stromnetz einspeise. Welch entscheidende Bedeutung dieser Strompreis für die Wirtschaftlichkeit einer Biogasanlage habe, zeigen laut FNR die Diskussionen im Zusammenhang mit der Novellierung des EEG. Der Gesetzgeber müsse auch hier die Weichen für eine nachhaltige Energiepolitik stellen.

20.11.2003   Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)

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