Bundesverband Erneuerbare Energie: „Stromkonzerne zocken Kunden ab“

Die aktuellen Preiserhöhungen der deutschen Stromversorger bezeichnet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) als „Abzocke“. Besonders arglistig sei die Behauptung, die Verantwortung dafür tragen erneuerbare Energien, kritisiert der BEE.   „Die Informationen der Energiekonzerne stecken voller Lügen. Schon in diesem Jahr haben sie ihren Kunden mindestens 15 Prozent zu viel für die sogenannte EEG-Umlage in Rechnung […]

Die aktuellen Preiserhöhungen der deutschen Stromversorger bezeichnet der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) als „Abzocke“. Besonders arglistig sei die Behauptung, die Verantwortung dafür tragen erneuerbare Energien, kritisiert der BEE.   „Die Informationen der Energiekonzerne stecken voller Lügen. Schon in diesem Jahr haben sie ihren Kunden mindestens 15 Prozent zu viel für die sogenannte EEG-Umlage in Rechnung gestellt. Jetzt ist es an den Stromverbrauchern und der Strompreisaufsicht, dieses Geld zurückzufordern“, fordert BEE-Sprecher Milan Nitzschke. Auch bei einem weiter steigenden Anteil erneuerbarer Energien würden die Kosten im Jahr 2004 nicht mehr steigen, sondern sinken.

Als absurd wertet der BEE die Darstellung der Stromversorger, der Bedarf an Regelenergie für Windkraftanlagen würde zu Kostensteigerungen führen: „Regelenergie für Windkraft spielt praktisch keine Rolle. Trotz steigender Windstrommenge ist der Bedarf an Primärregelenergie in den letzten zwei Jahren herunter gegangen. Inzwischen sind Prognosemodelle in der Lage, die Windstromerzeugung so genau vorherzusagen, dass der Regelenergiebedarf minimiert wird“, kommentiert Nitzschke. Zudem werde die mit Abstand größte Menge an Regelenergie im RWE-Netz eingesetzt – dort, wo im Verhältnis die wenigsten Windkraftanlagen stünden. Hier könnten nach Ansicht des BEE jederzeit Kosten gespart werden. Stattdessen zeige die aktuelle Erhöhung der Netzentgelte, dass der Regelenergiemarkt ein „Selbstbedienungsladen der Stromkonzerne“ sei.

Hinter den Preiserhöhungen vermutet der BEE eher die langfristige Strategie der konventionellen Energiewirtschaft, ihre Marktanteile zu sichern. „Die Erzeugungskosten für Strom aus Gas und Kohle steigen. In den nächsten Jahren müssen teure neue Kraftwerke gebaut werden“, erklärt Nitzschke. Hierfür schafften sich die Energiekonzerne offenbar einen opulenten Puffer. „Demgegenüber gehen die Erzeugungskosten für Erneuerbare Energien stetig runter. In gut zehn Jahren sind Wind, Solar, Biomasse und Co. billiger als konventionelle Energien – und belasten die Umwelt nicht!“, so Nitzschke weiter.

25.11.2003   Quelle: BEE

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