Fachverband Wärmedämmung klagt über Marktverzerrung bei der Förderung regenerativer Energien

Der Fachverband Transparente Wärmedämmung e.V. bezweifelt, dass Solarwärme mit dem Marktanreizprogramm (MAP) zu Gunsten erneuerbarer Energien konsequent genug gefördert wird.  Die Förderung solarthermischer Anlagen mit 110 € pro Quadratmeter Kollektorfläche ab 2004 (statt 125 €/m2 wie bisher) habe bisher nicht verhindern können, dass die Marktentwicklung der potenziell wirtschaftlicheren Solarthermie gegenüber der über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) […]

Der Fachverband Transparente Wärmedämmung e.V. bezweifelt, dass Solarwärme mit dem Marktanreizprogramm (MAP) zu Gunsten erneuerbarer Energien konsequent genug gefördert wird.  Die Förderung solarthermischer Anlagen mit 110 € pro Quadratmeter Kollektorfläche ab 2004 (statt 125 €/m2 wie bisher) habe bisher nicht verhindern können, dass die Marktentwicklung der potenziell wirtschaftlicheren Solarthermie gegenüber der über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geförderten Photovoltaik stark ins Hintertreffen geraten sei, heißt es in einer Pressemitteilung des Verbandes. Während für die Photovoltaik für das Jahr 2003 etwa 300% der installierten Leistung von 2000, dem Startjahr des EEG, prognostiziert werde, wachse der Solarthermiemarkt im selben Zeitraum nur um 20%. Deutliche Einbrüche seien in den Jahren 2002 und 2003 zu erkennen, betont der Fachverband TWD.

Private Verbraucher, die erneuerbare Energien nutzen wollen, würden auf Grund der verzerrten Fördersituation von den effizienten solarthermischen Anlagen weggelockt, kritisiert der Verband. Noch schwieriger als für die bereits eingeführten solarthermischen Wasser- und Luftkollektoren sei die Situation für die Solarheizung mit transparenter Wärmedämmung, einem rein passiven Solarsystem. Hier kämpfe die Branche seit zwei bis drei Jahren um das pure Überleben eines energetisch sinnvollen Systems. Mit minimalen Produktionszahlen lasse sich keine „economy of scale“ entwickeln. Notwendige Investitionen in eine effizientere Produktion blieben aus, und die fehlende Wirtschaftlichkeit werde jedem Vertriebspartner „um die Ohren geschlagen“.

„Was läge näher als das Markteinführungsprogramm so zu modifizieren, dass eine positive Marktentwicklung überhaupt erst einmal beginnen kann?“, so der Fachverband TWD. Dies sei mit minimalem finanziellem Einsatz möglich. Trotz vielfältiger Bemühungen des Fachverbandes TWD e.V. zeigten die neu veröffentlichten Richtlinien zum Marktanreizprogramm, dass sich das Umweltministerium weiterhin taub stelle. Dass damit das eigentliche Ziel des Programms verfehlt werde, die große Hemmschwelle für neue Technologien etwas abzusenken und so die Markteinführung zu erleichtern, sei die logische Konsequenz. Insofern seien die stolzen „Feiertagsreden zur Verbesserung der Fördersituation“ wohl verfehlt, so der Verband.

Der Fachverband Transparente Wärmedämmung e.V. fordert das Bundesumweltministerium auf, die Benachteiligung der thermischen Solarenergie grundsätzlich zu überdenken, besonders aber die Unterstützung der solaren Wandheizung mit Transparenter Wärmedämmung.

04.12.2003   Quelle: Fachverband Transparente Wärmedämmung e.V.

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