Verbände: Stromkonzerne bereichern sich auf Kosten der Verbraucher

Die deutschen Stromkonzerne bereichern sich auf Kosten der deutschen Verbraucher. Mit diesem Urteil kritisierte am 9.12.2003 Prof. Edda Müller die bundesweit angekündigten Preiserhöhungen für Strom.  „Dabei ist RWE, e.on und Co. keine Begründung zu absurd, so die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). Weder der Ausbau der erneuerbaren Energien noch steigender Regelenergiebedarf oder Kraftwerksinvestitionen könnten für […]

Die deutschen Stromkonzerne bereichern sich auf Kosten der deutschen Verbraucher. Mit diesem Urteil kritisierte am 9.12.2003 Prof. Edda Müller die bundesweit angekündigten Preiserhöhungen für Strom.  „Dabei ist RWE, e.on und Co. keine Begründung zu absurd, so die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv). Weder der Ausbau der erneuerbaren Energien noch steigender Regelenergiebedarf oder Kraftwerksinvestitionen könnten für Preissteigerungen verantwortlich gemacht werden.

„Die Kosten für Strom aus erneuerbaren Energien sind in diesem Jahr gesunken“, erklärte Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) auf der gemeinsamen Pressekonferenz von vzbv, BEE, Bund der Energieverbraucher und Bundesverband Neuer Energieanbieter (BNE).“Die Stromwirtschaft berechnet ihren Kunden 2003 im Schnitt 0,42 Cent pro kWh für den Stromanteil aus erneuerbaren Energien. Kurz vor Jahresabschluss zeigt sich, dass dieser Wert um 25% überhöht ist“, kritisiert Lackmann. Dass e.on, RWE und andere jetzt behaupteten, sie müssten stattdessen wegen einer steigenden EEG-Umlage die Strompreise erhöhen, sei völlig abwegig.

Ebenfalls schlichtweg falsch sei, dass ein erhöhter Regelenergiebedarf bestehe und die Kosten deswegen steigen würden. Lackmann: „Für steigende Regelenergiekosten ist nicht die Windenergie verantwortlich sondern die Selbstbedienungsmentalität der Energiekonzerne. Wie sonst ist zu erklären, dass trotz Zubau von Windrädern die Regelenergiemenge in Deutschland nicht gestiegen ist, die Konzerne dafür aber inzwischen die doppelten Preise verlangen?“

Mit einer Erhöhung der Netzentgelte erreichten die großen Energieversorger jetzt vor allem zwei Ziele, so Henning Borchers, Geschäftsführer des Bundes Neuer Energieanbieter: „Zum einen werden bei den Netznutzungsentgelten weitere Gewinne gemacht. Zum anderen wird dringend notwendiger Wettbewerb verhindert. Quersubventionierung und überhöhte Netzentgelte hindern unabhängige Stromanbieter daran, in die alten Monopolstrukturen vorzudringen.“

„Für die Strompreise gibt es nur eine Richtung: Sie müssen sinken. Dass die Strompreise nun steigen sollen, schlägt dem Fass den Boden aus. Während die Wirtschaft mit einen neuen Höchststand an Insolvenzen verzeichnet, genehmigt sich die Stromwirtschaft eben nochmal einen Nachschlag von gut fünf Milliarden Euro. Die Gewinne von e.on sind im laufenden Jahr um 33% gestiegen, die von RWE um 25%“, stellt Aribert Peters fest, Vorsitzender der Bundes der Energieverbraucher.

Die vier Verbände fordern von der Bundesregierung die schnelle Einrichtung einer Wettbewerbsbehörde, die gegen die Machenschaften der Stromkonzerne angehen soll. Die angekündigten Preissteigerungen müssten bereits heute vom Bundeskartellamt und der Strompreisaufsicht der Länder unterbunden werden, fordern die Verbände.

09.12.2003   Quelle: vzbv – Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

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