Fachverband Biogas kritisiert EEG-Entwurf

Als „Sackgasse für die Biogasbranche“ bezeichnet der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas e.V. die am 16.01.2003 im Bundestag zur Beratung anstehende Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Unsicherheiten über die Gesetzesnovelle hätten bereits im vergangenen Jahr viele Biogasunternehmen in die Insolvenz getrieben, so Claudius da Costa Gomez in einer Pressemitteilung des Verbandes.  Wenn es bei den im […]

Als „Sackgasse für die Biogasbranche“ bezeichnet der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas e.V. die am 16.01.2003 im Bundestag zur Beratung anstehende Fassung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Die Unsicherheiten über die Gesetzesnovelle hätten bereits im vergangenen Jahr viele Biogasunternehmen in die Insolvenz getrieben, so Claudius da Costa Gomez in einer Pressemitteilung des Verbandes.  Wenn es bei den im Vergleich zum geltenden Recht vorgesehenen Verschlechterungen bleibe, rechne der Fachverband Biogas mit der Pleite von zahlreichen weiteren Unternehmen des jungen Industriezweiges Biogasanlagenbau.

Dabei könne aus Biogas 24 Stunden täglich Grundlaststrom produziert werden. Durch die Speicherung des Biogases könne die Stromproduktion auch speziell zu Hochtarifzeiten erfolgen. Die Branche könnte laut Verband 280.000 Arbeitsplätze schaffen. „Das was Rot Grün heute in den Bundestag einbringt, bedeutet einen herben Rückschritt für die Biogasbranche. Gegenüber des jetzt gültigen EEG wurde die Vergütungslaufzeit von 20 auf 15 Jahre gekürzt und die jährliche Degression für Neuanlagen von einem auf zwei Prozent verdoppelt. Da hilft dann auch nicht, wenn für den Einsatz von Energiepflanzen je Kilowattstunde eingespeisten Strom 2,5 Cent Bonus gezahlt werden“, erläutert da Costa Gomez. Jetzt hänge alles an den Parlamentariern, von denen schon einige angekündigt hätten, dass Sie die Verschlechterungen nicht akzeptieren würden.

Damit die Biogas-Branche wieder auf die Beine komme, brauche sie dringend die Beibehaltung der Vergütungslaufzeit von 20 Jahren und der jährlichen Degression für Neuanlagen von 1%. Um nachwachsende Rohstoffe kostendeckend verarbeiten zu können, sei für Strom aus Energiepflanzen ein Zuschlag von mindestens sechs Cent je Kilowattstunde notwendig. Sollten von den heute in Deutschland in der Landwirtschaft aktiven Betrieben nur 20 Prozent in eine Biogasanlage investieren, bedeute dies nach Berechnungen des Fachverbandes Biogas die Schaffung und Sicherung von 280.000 zukunftsweisenden Arbeitsplätzen. Diese entstünden hauptsächlich in strukturschwachen landwirtschaftlichen Gebieten. Bereits heute produzierten in Deutschland 2.000 Biogasanlagen Strom für 500.000 Haushalte.

16.01.2004   Quelle: Fachverband Biogas e.V.

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