Bundesverdienstkreuz und Briefmarken für „Stromrebellen“
Ursula und Michael Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau (EWS) wurden mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt, berichten die EWS in einer Pressemitteilung. Nach der Verleihung des Europäischen Solarpreises im Dezember 2003 erhielten die Mitbegründer der EWS nun auch das Bundesverdienstkreuz am Bande. Staatssekretär Dr. Horst Mehrländer aus dem Stuttgarter Wirtschaftsministerium würdigte in seiner Laudatio das bürgerschaftliche Engagement des Ehepaares Sladek zur Förderung der erneuerbaren Energien. Besonders beeindruckt zeigte sich Dr. Mehrländer von der Fähigkeit der Schönauer Energieinitiativen, verkrustete Strukturen mit Durchsetzungskraft und Beharrlichkeit aufzubrechen. Usula Sladek, Geschäftsführerin der EWS, betonte bei ihrer Dankesrede, dass mit dieser Ehrung auch die „ganze Bewegung” und die vielen Mitstreiter der Schönauer Energieinitiativen gewürdigt werden.
Die „Schönauer Energieinitiativen“ organisierten nach dem Unfall von Tschernobyl Stromsparwettbewerbe, reaktivierten Wasserkraftwerke und finanzierten Blockheizkraftwerke. Da der regionale Energieversorger KWR (heute Energiedienst) die Aktivitäten blockierte, beschlossen die Bürger, die Energieversorgung der Gemeinde in Eigenregie zu übernehmen. Nach sieben Jahren politischer Arbeit, zwei Bürgerentscheiden und der spektakulären Spendenkampagne „Ich bin ein Strörfall“ konnte die Bürgerbewegung 1997 das örtliche Stromnetz übernehmen. Seitdem betreiben die EWS das Schönauer Ortsnetz ökologisch und ökonomisch vorbildlich. Durch den bundesweiten Handel mit sauberem Strom (22.000 Kunden / Stand Januar 04) und dem damit verbundenen Förderprogramm „Rebellenkraftwerke“ konnten in ganz Deutschland bisher über 650 ökologische Stromerzeugungsanlagen an das Netz gehen.
Vier Stunden bevor in Schönau die Bundesverdienstkreuze verliehen wurden, überreichten Bundesfinanzminister Hans Eichel und Bundesumweltminister Jürgen Trittin im Rahmen einer Festveranstaltung in Berlin dem anderen Geschäftsführer der EWS, Martin Halm, ein Album mit Ersttagsmarken des Sonderpostwertzeichens „Aufwind für Erneuerbare Energien”. Auf die 55-Cent-Marke wird ein Zuschlag von 25 Cent erhoben, die in einen Fond fließen, aus dem für Institutionen, Gruppen und Verbände im Bereich der erneuerbaren Energien gefördert werden. Die Ersttagsmarken wurden Personen und Institutionen überreicht, die in besonderer Weise den Erfolg erneuerbarer Energien verkörpern. Die EWS seien der einzige Energieversorger, dem diese Ehre zuteil geworden sein, so das Unternehmen.
24.01.2004 Quelle: Elektrizitätswerke Schönau