Windenergie: 2003 mehr Leistung neu installiert als erwartet

Im Jahr 2003 wurde im Inland mehr neue Windenergieanlagen installiert, als von den Verbänden noch Mitte des Jahres erwartet. 1.703 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Gesamtleistung von 2644,53 MW wurden neu gebaut, berichten der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Verband der Investitionsgüterindustrie (VDMA) in einer Pressemitteilung.  Gegenüber dem Jahr 2002 bedeute das zwar einen Rückgang […]

Im Jahr 2003 wurde im Inland mehr neue Windenergieanlagen installiert, als von den Verbänden noch Mitte des Jahres erwartet. 1.703 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Gesamtleistung von 2644,53 MW wurden neu gebaut, berichten der Bundesverband WindEnergie e.V. (BWE) und der Verband der Investitionsgüterindustrie (VDMA) in einer Pressemitteilung.  Gegenüber dem Jahr 2002 bedeute das zwar einen Rückgang um rund 18,4 Prozent. Dennoch sei der prognostizierte Wert von 2.500 MW für das Gesamtjahr 2003 deutlich überschritten worden

Ende 2003 waren laut BWE bundesweit 15.387 WEA mit einer Gesamtleistung von 14.609 MW installiert, was einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 21,8 Prozent entspreche. „Das Ergebnis liegt damit über unseren Erwartungen und zeigt, dass sich die Windenergiebranche im vergangenen Jahr auf dem hohen Niveau von 2001 stabilisiert hat“, so Jens Peter Molly, Geschäftsführer des Deutschen Windenergie-Instituts.

„Die Windenergie ist zu einem substanziellen Bestandteil der deutschen Energieversorgung geworden. Bezogen auf ein durchschnittliches Windjahr deckt sie zum heutigen Zeitpunkt fast 6 Prozent des Strombedarfs in der Bundesrepublik und spart damit jährlich 22,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid ein“, betont BEW-Präsident Dr. Peter Ahmels. „Darüber hinaus wird Strom aus Windenergie immer kostengünstiger. Unter den gegebenen Marktbedingungen mit einem zu 80 Prozent abgeschriebenen deutschen Kraftwerkspark ist Strom aus Wind heute noch nicht wettbewerbsfähig. Bis 2020 müssen allerdings rund 40 GW Kraftwerksleistung ersetzt werden. Aus diesem Grund wird der Strompreis in den kommenden Jahren deutlich steigen. Zusätzlich werden die Kosten fossiler Energien bei einem weltweit wachsenden Verbrauch anziehen. Windenergieanlagen liegen dann in einem ähnlichen Preisniveau wie andere Kraftwerke“, so Ahmels weiter.

Für 2004 erwartet die Branche im Inland ein gleichbleibendes Niveau, da sich viele Projekte aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten und Planungsunsicherheiten durch die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes verzögert und damit von 2003 auf 2004 verschoben hätten. „Der Auftragsbestand der Hersteller ist gut. Weiterhin wächst aufgrund des hohen Anlagenbestandes das Service- und Wartungsgeschäft kontinuierlich“, betont Norbert Giese, Vorsitzender der Windbranche im Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA).

Da das Repowering, der Austausch alter Anlagen gegen neue, leistungsstärkere, und das Offshore-Geschäft erst ab Ende dieses Jahrzehnts stärker anziehen werden, setzt die Branche auf den Export. Die Exportquote habe im Jahr 2003 zwar erst bei durchschnittlich 23 Prozent gelegen, einzelne Hersteller hätten aber bereits die 50 Prozentmarke erreicht, so der VDMA. „Wir sind zuversichtlich, dass der Export deutlich anziehen wird und wir mittelfristig das Niveau des Maschinen- und Anlagenbaus mit einer Exportquote von 70 Prozent erreichen“, unterstreicht Giese. „Die deutschen Hersteller haben durch ihr hohes Know-how gute Marktchancen im Export. Projektentwickler und Hersteller sind bereits dabei, durch Kooperationen oder Niederlassungen in lukrativen Auslandsmärkten Fuß zu fassen“, so Giese weiter.

29.01.2004   Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V

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