Modulwechselrichter aus NRW erfolgreich in den Niederlanden

In Solarmodule integrierbare Wechselrichter, die im Rahmen der vom NRW-Wissenschaftsministerium getragenen Arbeitsgemeinschaft Solar NRW (AG Solar) entwickelt wurden, konnten sich einen festen Anteil auf dem niederländischen Markt sichern.  Bisher seien in den Niederlanden zirka 20.000 Einheiten installiert, berichtet die AG Solar. Diese Zahl soll sich 2004 verdoppeln. An der Entwicklung der Modulwechselrichter waren die Fachhochschule […]

In Solarmodule integrierbare Wechselrichter, die im Rahmen der vom NRW-Wissenschaftsministerium getragenen Arbeitsgemeinschaft Solar NRW (AG Solar) entwickelt wurden, konnten sich einen festen Anteil auf dem niederländischen Markt sichern.  Bisher seien in den Niederlanden zirka 20.000 Einheiten installiert, berichtet die AG Solar. Diese Zahl soll sich 2004 verdoppeln. An der Entwicklung der Modulwechselrichter waren die Fachhochschule Südwestfalen, die Universität Paderborn und die Firma Delta Energy Systems aus Soest beteiligt. Schon 2001 seien die Modulwechselrichter in ein marktfähiges Produkt überführt worden und hätten sich seitdem erfolgreich auf dem Markt behauptet. Es zeigte sich jedoch, dass der deutsche Markt für einen Modulwechselrichter nicht aufnahmefähig war – hier hatten sich die Strangwechselrichter etabliert.

Maßgeblich bei der Entwicklung des Modulwechselrichters war, dass die Technik möglichst breit einsetzbar, zuverlässig und langlebig sein sollte. Trotz hoher system- und fertigungstechnischer Anforderungen weise die Elektronik hohe Wirkungsgrade auf, so die Entwickler. Auch eine kostengünstige und kompakte Bauweise konnte umgesetzt werden.

Da Wechselrichter in der Regel an Stellen installiert sind, die schwer zugänglich sind, sei in einem gesonderten Projekt an der Universität Paderborn ein völlig neuer Systemansatz für die Informationsübertragung über das vorhandene 230 Volt-Netz entwickelt worden. Damit lasse sich jeder einzelne Modulwechselrichter in einer Gesamtanlage individuell überwachen. Das Besondere an diesem Konzept sei, dass die vorhandene Leistungselektronik zur Informationsübermittlung genutzt wird. Hierdurch bedürfe es keiner weiteren Komponenten für die Informationsübermittlung im Wechselrichter und damit entstünden auch keine zusätzlichen Kosten. Die vom Wechselrichter abgesetzten Daten werden in einer Zentraleinheit gesammelt und angezeigt, die an einer leicht zugänglichen Stelle installiert werden kann. Diese so genannte Powerline-Komunikation wurde erstmalig in einem Wechselrichter umgesetzt.

Im Rahmen des AG Solar-Projekts sei es gelungen, eine Technik zu entwickeln, die bei hohen Stückzahlen kostengünstig produziert werden kann , das heißt unter 0,50 Cent pro Watt. Delta Energy Systems übernahm die Entwicklung und Realisierung der Leistungselektronik und produzierte die fertigungstechnisch optimierten Prototypen mit einer Leistung von 150 Watt. Zum Abschluss des Forschungsprojektes stellte sich die Frage der Nutzung der Ergebnisse für den Photovoltaikmarkt. Es habe sich damals gezeigt, dass der deutsche Markt für einen Modulwechselrichter nicht aufnahmefähig war, denn hier hatten sich die Stringwechselrichter etabliert, so die AG Solar. Auf dem Niederländischen Markt hingegen waren Modulwechselrichter bereits etabliert. Zusammen mit dem niederländischen Partner de Dries Electronics/Exendis sei das Konzept überarbeitet worden. Die Leistung wurde auf 250 Wp heraufgesetzt und die Bauform als „plug and play“-Lösung gewählt. Die Fertigungskosten sollten deutlich unter 100 Euro liegen. Um den Anforderungen verschiedener Module zu entsprechen, gibt es die Wechselrichter in drei Spannungsversionen. Der Verkaufspreis des Modulwechselrichter Gridfit 250 liege beispielsweise bei etwa 150 Euro und damit deutlich unter den Verkaufpreisen anderer Anbieter, heißt es in der Pressemeldung der AG Solar.

Die Zusammenarbeit mit der Universität Paderborn und der Fachhochschule Südwestfalen hat über das damalige Förderprojekt hinaus Bestand. Die Erfahrungen im Einsatz der Geräte und die Anforderungen, die sich aus der Weiterentwicklung des Photovoltaikmarktes ergeben, werden noch weiter gemeinsam ausgewertet. Auf Grundlage der Daten werden Verbesserungen in der Funktionsweise erarbeitet. Die gesamte Palette ihrer Förderprojekte wird die AG Solar auf der Messe „E-World Energy and Water“ vom 10. – 12.02.2004 in Essen vorstellen.

09.02.2004   Quelle: AG Solar; Projektträger ETN

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