Grüne: Forschung für erneuerbare Energien voran bringen

Erneuerbare Energien und Energiespar-Technologien können die Energieprobleme der Menschheit lösen, wenn Forschung und Markteinführung umfassend gefördert werden. Diese Auffassung vertraten laut Hans-Josef Fell die meisten Wissenschaftler bei einer Anhörung des Bundestags-Forschungsausschusses am 11.02.2004. Die Experten hätten einerseits die großen Erfolge bei der Markteinführung hervorgehoben, andererseits aber darauf hingewiesen, dass die Forschungsmittel in den letzten 15 […]

Erneuerbare Energien und Energiespar-Technologien können die Energieprobleme der Menschheit lösen, wenn Forschung und Markteinführung umfassend gefördert werden. Diese Auffassung vertraten laut Hans-Josef Fell die meisten Wissenschaftler bei einer Anhörung des Bundestags-Forschungsausschusses am 11.02.2004. Die Experten hätten einerseits die großen Erfolge bei der Markteinführung hervorgehoben, andererseits aber darauf hingewiesen, dass die Forschungsmittel in den letzten 15 Jahren zurückgefahren worden seien, betont der forschungs- und technologiepolitische Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen.   Alle Experten hätten sich für eine deutliche Erhöhung der Energieforschungsmittel ausgesprochen, so Fell. Dabei sei auf einen Vorschlag des „Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen“ (WBGU) verwiesen worden. Dieser sieht vor, die Forschungsmittel im Bereich Energie zu verzehnfachen und zudem umzuschichten zugunsten der erneuerbaren Energien und der Energiespar-Technologien.

Auch sollte die Forschung auf bisher unbeachtete Bereiche wie die Meereskraftwerkstechnologien ausgeweitet werden, so Fell. Wasserstoff aus erneuerbaren Energien sei langfristig als möglicher Energiespeicher für den Verkehr benannt worden. Einig seien sich die Experten allerdings darin, dass es wenig Sinn mache, mit Strom per Elektrolyse Wasserstoff zu erzeugen und daraus wiederum Strom zu produzieren. Auf diesem Weg ginge zu viel Energie verloren.

Hinsichtlich der Kernfusion sei gezeigt worden, dass deren Zukunft fraglich sei, dass sie auf absehbare Zeit keine Energieprobleme lösen könne und zudem für Deutschland keine Märkte zu erwarten seien. Daraus sei der Vorschlag abgeleitet worden, die Finanzierung der Kernfusion gänzlich an die EU abzugeben und die nationalen Fusions-Forschungsmittel auf andere Energietechnologien umzuschichten.

Bei fossilen Kraftwerken seien zwar weitere Wirkungsgradfortschritte erzielbar, eine Lösung der Energieprobleme sei aber auch hier nicht zu erwarten, berichtet Fell. Dies hätten die letzten 100 Jahre gezeigt, in denen die Wirkungsgrade zwar ständig verbessert wurden, die steigende Zahl fossil betriebener Kraftwerke den CO2-Ausstoß aber dennoch erhöhte.

Die Experten hätten im Forschungsausschuss auch über die Ländergrenzen hinaus gezeigt, wie wichtig es ist, beispielsweise die solarthermische Kühlung und die solarthermische Stromerzeugung voran zu bringen. Bei letzterer gelte es, Energiepartnerschaften zwischen sonnenreichen Ländern und Industrieländern zu initiieren.

Die Grünen wollen die Vorschläge der Experten in das zu erarbeitende Energieforschungsprogramm der Bundesregierung einfließen lassen. Künftig müssten deutlich stärkere Akzente für die Forschung in den Bereichen erneuerbare Energien und Energiespar-Technologien gesetzt werden, wie es der rot-grüne Koalitionsvertrag vorsehe, fordert Fell.

13.02.2004   Quelle: Hans-Josef Fell (MdB)

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