Pentagon-Studie über Klimagefahren: BEE erwartet Politikwende in den USA

„Das Pentagon gibt dem alten Europa Recht“. Mit diesem Urteil kommentiert Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE), eine neue Gefahrenstudie des US-Verteidigungsministeriums. Das so genannte Yoda-Gutachten stufe die Gefahren, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden, als größere Bedrohung ein, als etwa die internationale Terrorismusgefahr, so der BEE.   „Umweltkatastrophen, steigende Armut und […]

„Das Pentagon gibt dem alten Europa Recht“. Mit diesem Urteil kommentiert Johannes Lackmann, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie e.V. (BEE), eine neue Gefahrenstudie des US-Verteidigungsministeriums. Das so genannte Yoda-Gutachten stufe die Gefahren, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden, als größere Bedrohung ein, als etwa die internationale Terrorismusgefahr, so der BEE.   „Umweltkatastrophen, steigende Armut und der Kampf um Energieressourcen werden das Konfliktpotenzial der Zukunft sein. Der Zeitdruck steigt, Öl, Gas, Kohle und Kernenergie durch erneuerbare Energien zu ersetzen“, kommentiert Lackmann.

Das Pentagon befürchte für dieses Jahrzehnt bereits Unwetter, die zu Überschwemmungen in den Niederlanden und in Kalifornien führen. Nach dem Jahr 2010 werde mit massiven Hungersnöten und militärischen Konflikten in Indien, Indonesien und Afrika gerechnet, zitiert der BEE die Pentagon-Studie. In weiten Teilen Afrikas und Südamerikas könne die zunehmende Wasserknappheit zu Konflikten führen. Angesichts von Ressourcenkämpfen werde laut US-Verteidigungsministerium der Einsatz von Atomwaffen wahrscheinlicher, so der BEE.

„In Deutschland sind wir mit dem Ausbau erneuerbarer Energien auf dem richtigen Weg“, stellt Lackmann fest. Allerdings müsse das Tempo hierzulande und in der EU noch gewaltig gesteigert werden. „Bis 2050 muss mindestens die Hälfte unseres Strom-, Wärme- und Treibstoffbedarfs aus erneuerbaren Energien stammen“, fordert Lackmann. Der designierte demokratische Präsidentschaftskandidat habe dies offensichtlich auch schon erkannt: John F. Kerry kündige an, bis zum Jahr 2020 bereits 20% des US-amerikanischen Strombedarfes aus erneuerbaren Energien decken zu wollen. In diesem Zeitraum würden laut Kerry 1,3 Millionen neue Arbeitsplätze durch die sauberen Energien geschaffen. „Endlich beginnt auch in der US-amerikanischen Politik das Umdenken in der Energiepolitik. Deutschland hat momentan die weltweite Vorreiterrolle beim Ausbau der Erneuerbaren Energien“, erklärte Lackmann in einer BEE-Pressemitteilung. Von der Politik, die in den nächsten Wochen über die Neufassung des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) entscheiden wird, erwartet Lackmann, dass sie diese Führungsrolle weiter ausbaut.

26.02.2004   Quelle: BEE

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