Bundestagsausschüsse wollen sich für Erdwärme-Kraftwerke einsetzen

Am 03.03.2004 haben der Umwelt- und der Forschungsausschuss im Deutschen Bundestag einen Entschließungsantrag zur geothermischen Stromerzeugung beschlossen. Der Antrag sei jeweils mit den Stimmen der Regierungsfraktionen angenommen worden, berichtet Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen.  Union und FDP hätten sich Im Umweltausschuss der Stimmen enthalten; Im Forschungsausschuss habe […]

Am 03.03.2004 haben der Umwelt- und der Forschungsausschuss im Deutschen Bundestag einen Entschließungsantrag zur geothermischen Stromerzeugung beschlossen. Der Antrag sei jeweils mit den Stimmen der Regierungsfraktionen angenommen worden, berichtet Hans-Josef Fell, forschungs- und technologiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen.  Union und FDP hätten sich Im Umweltausschuss der Stimmen enthalten; Im Forschungsausschuss habe die Union gegen den Antrag gestimmt und die FDP sich der Stimme enthalten. Der Entschließungsantrag setzt sich laut Fell dafür ein, die Entwicklung der geothermischen Stromerzeugung mit Nachdruck voran zu bringen, damit die Potenziale auch genutzt werden können.

Ein Bericht des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB) weise einen umfangreichen Forschungsbedarf aus. Dabei würden vor allem die Stimulations-, Bohr- und die Anlagentechnik eine entscheidende Rolle spielen, so Fell. Der Antrag setze sich dafür ein, dass der umweltfreundliche Erdwärme-Strom in der Forschungsförderung Priorität gegenüber den nuklearen Energietechnologien erhalte. Er geht aber weit über den Forschungsbereich hinaus und spreche sich dafür aus, dass das erste Gigawatt Erdwärmekraftwerke bereits innerhalb eines Jahrzehnts installiert werden soll. Dies entspreche etwa der Leistung eines Atomkraftwerks. Die Geothermie-Leistung würde sich damit gegenüber dem heutigen Stand mehr als vertausendfachen, was Aussagen der
Industrie folgend machbar sei, unterstreicht Fell.

Neben den parteiübergreifend gewollten Verbesserungen für die Geothermie im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) werde der Aufbau eines Risikofonds für Fündigkeits- und Bohrrisiken entscheidend für die Zielerreichung sein, erläutert Fell. Auch hier solle sich die Bundesregierung engagieren. Die Geothermie-Industrie wolle umfassende Erfahrungen sammeln und rechne schon jetzt mit deutlichen Kostensenkungen. Als Folge würden viele neue Arbeitsplätzen und große Exportanteile auf dem wachsenden Weltmarkt erwartet.

Der Entschließungsantrag bezieht sich auf den Sachstandsbericht „Möglichkeiten geothermischer Stromerzeugung in Deutschland“ des Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag (TAB). Der Bericht bekräftige, dass „geothermische Energie grundsätzlich eine ernst zu nehmende Option für die künftige Energieversorgung darstellt, so Fell. Der TAB-Bericht zeige, dass es möglich ist, die Grundlast der Stromerzeugung in Deutschland mit Geothermie-Strom zu decken. Tatsächlich würden derzeit jedoch nur Bruchteile der geschätzten Potenziale genutzt, obwohl Strom aus Erdwärme umweltfreundlich sei und das ganze Jahr über rund um die Uhr zur Verfügung stehe.

Der Entschließungsantrag zur geothermischen Stromerzeugung kann heruntergeladen unter : http://www.hans-josef-fell.de/download.php?id=278&filename=antragtab.pdf; der TAB-Bericht unter: http://www.hans-josef-fell.de/download.php?id=182&filename=tab.pdf

05.03.2004   Quelle: Hans-Josef Fell (MdB)

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