Saarland: Anhörungstermin für umstrittenes Biomasse-Kraftwerk abgesagt

Der für Mittwoch, den 10. März, vorgesehene öffentliche Erörterungstermin zum Genehmigungsantrag eines Biomasse-Kraftwerks im saarländischen Losheim ist bis auf weiteres abgesagt. Der Antragsteller habe dies am 01.03.2004 bei der Genehmigungsbehörde beantragt, berichtet das saarländische Umweltministerium; das Umweltministerium habe dieser Bitte entsprochen.   Bereits Anfang 2003 hatte der Landesverband Saar des Bundes für Umwelt und Natuschutz […]

Der für Mittwoch, den 10. März, vorgesehene öffentliche Erörterungstermin zum Genehmigungsantrag eines Biomasse-Kraftwerks im saarländischen Losheim ist bis auf weiteres abgesagt. Der Antragsteller habe dies am 01.03.2004 bei der Genehmigungsbehörde beantragt, berichtet das saarländische Umweltministerium; das Umweltministerium habe dieser Bitte entsprochen.   Bereits Anfang 2003 hatte der Landesverband Saar des Bundes für Umwelt und Natuschutz Deutschland (BUND) das Vorhaben als „Perversion der Biomassenutzung“ gewertet: der BUND kritisierte, dass in Losheim eine als Biomassekraftwerk getarnte Müllverbrennungsanlage errichtet werden solle.

„Aufgrund der Vielzahl der Einwendungen hat uns das Unternehmen gestern gebeten, den Erörterungstermin bis auf weiteres abzusagen“ so Umwelt-Staatssekretär Rainer Grün. „Dieser Bitte kommen wir nach“, so der Staatssekretär fest. Ein neuer Erörterungstermin stehe noch nicht fest. Das Ministerium werde das weitere Vorgehen in dem Genehmigungsverfahren mit dem Antragsteller abstimmen. Im bisherigen Verfahren seien im Rahmen der Anhörungfrist, die am 18. Februar endete, 3.320 Einwendungen gegen das Vorhaben eingegangen.

Der BUND hatte sich in einer Presseerklärung vom 26.01.2003 gegen das Projekt ausgesprochen: In Losheim solle unter dem Deckmantel der Biomasse (Holzbrennstoffe) die größte Abfallverbrennungsanlage des Saarlandes entstehen und zusätzlich durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), gefördert werden, das die Biomasse-Nutzung durch hohe Stromvergütung besonders lukrativ macht. Verbrannt werden sollen laut BUND jährlich 290 000 Tonnen belastete Althölzer. Damit würde im Naturpark Saar-Hunsrück eine erheblich größere Verbrennungsanlage errichtet als in Velsen, die „nur“ 210 000 Tonnen jährlich aufnehme, kritisiert der BUND. Die Umweltschützer hatten den saarländischen Umweltminister Stefan Mörsdorf in ihrer Presseerklärung vom 26.01.2003 aufgefordert, das Genehmigungsverfahren sofort zu stoppen.

08.03.2004   Quelle: Ministerium für Umwelt des Saarlandes; BUND Saar

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