Umweltministerium fördert klimafreundliche Gewächshausheizung mit Erdwärme

„Treibhauswärme ohne Treibhauseffekt“ ist das Motto eines Pilotvorhabens im niedersächsischen Zetel (Kreis Friesland/Niedersachsen). Bundesumweltminister Jürgen Trittin fördert das Vorhaben mit insgesamt 213.000 Euro aus dem „Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen“. Dabei wird die im Grundwasser gespeicherte Erdwärme genutzt, um Gewächshäuser einer Gärtnerei ganzjährig kontinuierlich mit Wärme zu versorgen.  Im Vergleich zu einer herkömmlichen Erdgasheizung könne […]

„Treibhauswärme ohne Treibhauseffekt“ ist das Motto eines Pilotvorhabens im niedersächsischen Zetel (Kreis Friesland/Niedersachsen). Bundesumweltminister Jürgen Trittin fördert das Vorhaben mit insgesamt 213.000 Euro aus dem „Investitionsprogramm zur Verminderung von Umweltbelastungen“. Dabei wird die im Grundwasser gespeicherte Erdwärme genutzt, um Gewächshäuser einer Gärtnerei ganzjährig kontinuierlich mit Wärme zu versorgen.  Im Vergleich zu einer herkömmlichen Erdgasheizung könne rund die Hälfte des Brennstoffs eingespart werden, heißt es in einer Pressemitteilung des Bundesumweltministeriums (BMU). Der Ausstoß an klimaschädlichem Kohlendioxid werde um rund 368 Tonnen pro Jahr verringert.

Trittin sagte, das Vorhaben der OCER Energie GmbH zeige einmal mehr, dass auch kleine, intelligente Lösungen einen erheblichen Energieeinspareffekt haben können, der sich nicht nur positiv auf das Klima auswirke, sondern vor allem auch betriebswirtschaftliche Vorteile bringe. „Gerade für die Nutzung von Erdwärme bietet Deutschland hervorragende Möglichkeiten, die bei weitem noch nicht ausgeschöpft sind. Neben dem Ausbau der klassischen Geothermie, die warme Quellen in tiefen Schichten nutzt, sollte auch die im Grundwasser gespeicherte Erdwärme verstärkt genutzt werden. Daher hoffe ich, dass sich viele Nachahmer — ob Gärtnereien, Hallen- und Freibäder, Hotels bzw. Schulen — finden werden,“ so der Bundesumweltminister.

Die im Rahmen des Vorhabens für die Beheizung der Gewächshäuser benötigte Wärme soll mittels erdgasbetriebener Wärmepumpen gewonnen werden aus Brunnenwasser aus rund 30 Meter Tiefe, das ganzjährig ca. 10 Grad Celsius warm ist. Zusätzlich soll auch die Abwärme der Gasmotoren genutzt werden. Da an sonnenreichen Tagen eine Beheizung der Gewächshäuser nicht nötig ist, wird die Wärme in dieser Zeit in Wassertanks gespeichert und je nach Bedarf zugeführt. Das Vorhaben kann ein Modell für eine Vielzahl von anderen Gärtnereien und Einrichtungen sein, bei denen die erforderliche Energie oft die größten Kosten verursacht und Grundwasser in ausreichender Menge zur Verfügung steht.

10.04.2004   Quelle: BMU

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