Biogas: Dynamische Prozesskontrolle maximiert Erträge

Im Rahmen eines durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) geförderten Projektes hat die Bremer UTEC GmbH ein Optimierungsverfahren für Biogasanlagen entwickelt. Es ermöglicht dem Betreiber, den biologischen Prozess zeitnah zu erfassen und bei Bedarf einzugreifen. Damit können Biogasanlagen besser ausgelastet und Störungen vermieden werden, so die FNR in einer Pressemitteilung.  Nach wie vor sei […]

Im Rahmen eines durch die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) geförderten Projektes hat die Bremer UTEC GmbH ein Optimierungsverfahren für Biogasanlagen entwickelt. Es ermöglicht dem Betreiber, den biologischen Prozess zeitnah zu erfassen und bei Bedarf einzugreifen. Damit können Biogasanlagen besser ausgelastet und Störungen vermieden werden, so die FNR in einer Pressemitteilung.  Nach wie vor sei der Gärbehälter (Fermenter) für viele Betreiber ein Buch mit sieben Siegeln, betont die FNR. In seinem Inneren spielen sich biologische Prozesse ab, die – vergleichbar mit einer „Black Box“ – von außen nicht zu erkennen sind. Oft sei die produzierte Gasmenge die einzige aussagekräftige Messgröße für den Betreiber. Dabei sei der Gärbehälter das Kernstück einer jeden Biogasanlage. Liege dort etwas im Argen, wirke sich das auf den Rest der Anlage und besonders auf die Gaserträge aus. Licht ins Dunkle soll nun das Verfahren der UTEC GmbH bringen. Zunächst in dem Projekt „Prozesskontrolle und Anlagenführung landwirtschaftlicher Biogasanlagen durch dynamische Betriebsweise“ erforscht, bewährt sich das Verfahren derzeit in drei niedersächsischen Anlagen.

In den Versuchsanlagen werden mit Hilfe einer kostengünstigen Messtechnik in kurzen, regelmäßigen Abständen Daten ermittelt, die präzise über die biologischen Prozesse im Fermenter informieren. Der Betreiber könne dadurch sehen, ob seine Anlage an der Überlastungsgrenze laufe oder ob die verfügbaren Potenziale längst nicht ausgeschöpft seien. So die FNR. Neben der Analyse von Prozessabläufen bietet die dynamische Betriebsführung zudem den Dialog mit dem Gärbehälter. Wird dem Fermenter beispielweise mehr Substrat zugeführt, reagiere die Biologie umgehend und liefere neue Messergebnisse. Diese erlauben dann wiederum konkrete Aussagen über den Zustand der Anlage.

Harm Grobrügge aus Westervesede ist einer der ersten Landwirte, der im Dialog mit seinem 350m³-Fermenter steht. „Unter dem Kosten-Nutzen-Aspekt ist das Verfahren für mich das Ei des Columbus. Ehrlich gesagt habe ich meine Biogasanlage vorher mehr oder weniger im Blindflug betrieben. Das hat jetzt ein Ende“. Anhand der Gärtestkurven, die sich aus den absoluten Messzahlen ergeben, sieht Harm Grobrügge, wie effizient die Anlage zu diesem Zeitpunkt fährt. „Läuft etwas nicht wie gewünscht, so kann ich sofort durch andere Substratmischungen und -mengen reagieren.“ Betriebsausfälle könnten dadurch von vornherein ausgeschlossen werden. Das sparte Kosten, Zeit und Ärger – und relativiert die Investitionskosten, die sich zwischen 5.000 und 15.000 Euro bewegen. „Alles in Allem ist die dynamische Prozessführung für mich ein enormer Gewinn. Meine Anlage ist optimal eingestellt und mein Arbeitsaufwand ist zudem geringer geworden“, resümiert Grobrügge.

Detailinformationen sind bei der UTEC GMBH erhältlich: Tel.: 04 21/ 3 86 78-80, E-Mail: utec@utec-bremen.de

27.04.2004   Quelle: FNR

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