NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND: Neue Ölkrise unausweichlich

Der Welt steht eine neue Ölkrise bevor, berichtet das Wissensmagazin NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner Juni-Ausgabe. Diese ist erhältlich ab Montag, dem 24.5.2004. Bereits in etwa zehn Jahren werde nach Ansicht vieler Wissenschaftler die Ölförderung weltweit ihren Höhepunkt überschritten haben. Und der Ölpreis werde erheblich steigen – mit gravierenden Folgen für die Weltwirtschaft.  Nach der […]

Der Welt steht eine neue Ölkrise bevor, berichtet das Wissensmagazin NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner Juni-Ausgabe. Diese ist erhältlich ab Montag, dem 24.5.2004. Bereits in etwa zehn Jahren werde nach Ansicht vieler Wissenschaftler die Ölförderung weltweit ihren Höhepunkt überschritten haben. Und der Ölpreis werde erheblich steigen – mit gravierenden Folgen für die Weltwirtschaft.  Nach der Prognose des englischen Wissenschaftlers David Greene wird die Weltproduktion ihren Höhepunkt im Jahr 2016 erreichen, außerhalb des Nahen Ostens bereits im Jahr 2006. Andere Experten sind der Ansicht, dass der Höhepunkt sogar schon überschritten ist. Bei den unterschiedlichen Vorhersagen spielt vor allem das Verhalten der Produzenten im Nahen Osten eine Rolle. Außerdem sind wichtige Faktoren, ob Öl gespart wird und ob Vorkommen unkonventionell erschlossen werden können.

Heute verbraucht die Welt täglich fast 80 Millionen Barrel Öl, Tendenz steigend. In den USA, wo das Benzin an manchen Orten weniger als eine Flasche Wasser kostet, soll der Erdölverbrauch laut NATIONAL GEOGRAPHIC in den nächsten 20 Jahren um fast 50 Prozent zunehmen. Die dort beliebten Geländewagen und Minivans mit ihrem hohen Treibstoffverbrauch seien nur eine von vielen Ursachen für den hohen Konsum. Denn das Erdöl werde nicht nur für Kraftstoffe gebraucht, sondern auch zum Beispiel für die Kunstfasern von Kleidung und für alle Plastikprodukte.

Aber es gibt Alternativen zur Ölkrise betont NATIONAL GEOGRAPHIC. Eine günstige und unbegrenzte Energiequelle ist die Sonne. Zur Zeit decken erneuerbare Energien weltweit etwa 14 Prozent des Bedarfs. Nach einer Berechnung des Wissenschaftlichen Beirats Globale Umweltveränderung (WBGU) könnte ihr Anteil bis zum Jahr 2050 auf 50 Prozent steigen, wenn umweltverträgliche Energien stärker gefördert würden. Und im Jahr 2100 – wenn sich der Energieverbrauch vervierfacht haben wird – werden die schmutzigen Energieträger Öl, Kohle und Gas nach Ansicht des WBGU im Vergleich zur Sonne kaum noch eine Rolle spielen.

24.05.2004   Quelle: National Geographic Deutschland

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