WWF: Putin signalisiert Zustimmung zum Kyoto-Protokoll

Der WWF begrüßt die Ankündigung von Russlands Präsident Putin, das Kyoto-Protokoll zügig zu ratifizieren. „Es ist ein sehr positives Signal, dass sich Russland nicht nur stärker in die internationale Völkergemeinschaft eingliedert, sondern sich jetzt auch seiner Verantwortung beim globalen Klimaschutz stellen will. Den Worten müssen Taten folgen“, fordert Regine Günther, Leiterin des Energie und Klimareferats […]

Der WWF begrüßt die Ankündigung von Russlands Präsident Putin, das Kyoto-Protokoll zügig zu ratifizieren. „Es ist ein sehr positives Signal, dass sich Russland nicht nur stärker in die internationale Völkergemeinschaft eingliedert, sondern sich jetzt auch seiner Verantwortung beim globalen Klimaschutz stellen will. Den Worten müssen Taten folgen“, fordert Regine Günther, Leiterin des Energie und Klimareferats beim WWF Deutschland.  Die Ratifizierung müsse jetzt schleunigst vom russischen Parlament beschlossen werden.

Beim europäisch-russischen Gipfeltreffen in Moskau hatte Putin Zustimmung zum Kyoto-Protokoll signalisiert, nachdem ihm die EU Unterstützung beim WTO-Beitritt des Landes zugesichert hatte. Inzwischen haben 118 Staaten das Klimaschutz-Abkommen ratifiziert. Das Protokoll wird aber nur dann zu einem völkerrechtlich verbindlichen Vertrag, wenn die Unterzeichner für mindestens 55 Prozent der 1990 in den Industrieländern ausgestoßenen Kohlendioxidemissionen verantwortlich waren. Nach der Absage der USA kommt diese Quote nur zustande, wenn Russland mitmacht. Der russische Anteil betrug 1990 knapp 18 Prozent.

„Die Ratifizierung liegt im Interesse von Russlands Bürgern und nützt Ökonomie und Ökologie gleichermaßen“, betont Alexey Kokorin vom WWF Russland. Der Klimavertrag sei eine Riesenchance für die russische Wirtschaft. Die heimische Industrie könne in großem Maß von der so genannten „Joint Implementation“ profitieren. Dabei geht es darum, dass Industrieländer in Russland in Projekte zur Emissionsreduktion investieren könnten. Russland würde seine Energie sauberer erzeugen, während die ausländischen Unternehmer die eingesparten Emissionen auf ihre eigenen Klimaschutzziele anrechnen könnten.

26.05.2004   Quelle: WWF Deutschland

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