EU-Kommission: Mehr erneuerbare Energie für Europa!

Intensivieren die EU-15-Länder ihre Anstrengungen nicht, werden sie bis 2010 voraussichtlich nur einen Anteil der erneuerbaren Energien von 18-19 % am Gesamtstromverbrauch erreichen statt wie geplant 22 %. Das ist das Fazit der jetzt von der EU-Kommission angenommenen Mitteilung „Der Anteil erneuerbarer Energien in der EU“.  Die Kommission hat den Fortschritt der EU-15 bei der […]

Intensivieren die EU-15-Länder ihre Anstrengungen nicht, werden sie bis 2010 voraussichtlich nur einen Anteil der erneuerbaren Energien von 18-19 % am Gesamtstromverbrauch erreichen statt wie geplant 22 %. Das ist das Fazit der jetzt von der EU-Kommission angenommenen Mitteilung „Der Anteil erneuerbarer Energien in der EU“.  Die Kommission hat den Fortschritt der EU-15 bei der Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien bewertet. Zugrundegelegt wurde dabei das für 2010 gesetzte Ziel, den Verbrauch von Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen auf 22 % und den Anteil erneuerbarer Energiequellen insgesamt auf 12 % zu erhöhen.

Gute Noten für Dänemark, Spanien, Finnland und Deutschland

Lob erhielten nur vier Mitgliedstaaten: Dänemark, Spanien, Finnland und Deutschland befänden sich auf dem richtigen Kurs, urteilt die Kommission. Diese Länder hätten einen attraktiven Rahmen für erneuerbare Energiequellen geschaffen. Immerhin hätten jedoch auch mehrere andere Mitgliedstaaten in letzter Zeit neue Rechtsvorschriften verabschiedet, die es ihnen ermöglichen werden, ihre nationalen Ziele zu erreichen. „Diese Mitteilung kommt im richtigen Moment, da Europa mit einem neuerlichen Ölpreisanstieg konfrontiert ist und Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen trifft“, erklärte Kommissions-Vizepräsidentin Loyola de Palaci. Noch hätten die Mitgliedstaaten die Zeit, ihre Politik zu ändern, so dass sich die erneuerbaren Energien etablieren könnten.“

Windkraft im Plan; Biomasse braucht Unterstützung

Intensivieren die EU-15 ihre Anstrengungen nicht, werden sie bis 2010 voraussichtlich nur einen Anteil der erneuerbaren Energien von 18-19 % am Gesamtstromverbrauch erreichen statt wie geplant 22 %. An der Entwicklung auf dem Windkraftsektor liegt es dabei nicht: Bis 2010 wird voraussichtlich doppelt soviel Windkraftkapazität installiert sein, wie ursprünglich prognostiziert. Die europäische Windkraftindustrie ist bei der Windkrafttechnik weltweit führend und hat einen Weltmarktanteil von 90 %. In Dänemark lag der Anteil der Windenergie 2003 bereits bei 16 %. EU-weit deckt die Windenergie bis dato jedoch nur rund 2,4 % des Stromverbrauchs.

Langsam, nach Auffassung der Kommission zu langsam, ist dagegen die Entwicklung neuer Biomassekapazitäten. Darüber hinaus bedürfe es allgemein weiterer Fortschritte bei der Verbesserung des Netzzugangs für Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Außerdem müssten verstärkt verwaltungstechnische Hindernisse abgebaut werden, um ein stabiles Wachstum zu ermöglichen. Nach Ansicht der Europäischen Kommission sollten auch verbesserte Förderregelungen im Rahmen der Bestimmungen des EG-Vertrags entwickelt werden. Um das Ziel von 12 % in der EU-15 zu erreichen, sind Investitionen in Höhe von schätzungsweise 10 bis 15 Milliarden Euro jährlich erforderlich. Diese Investitionen könnten von der öffentlichen Hand getätigt werden, so die Kommission, sie bedürften jedoch auch der Unterstützung aus dem privaten Sektor. Daher müsse der Erfolg der Windkraft in drei Mitgliedstaaten auf die übrigen EU-Staaten übertragen werden, was Einspeisetarife, Umweltzertifikate, marktbasierte Mechanismen, Steuerbefreiungen usw. einschließe.

27.05.2004   Quelle: EU-Kommission

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