Renewables 2004: Volle Unterstützung für „Zukunft Afghanistan“

Bei der Pressekonferenz des Vereins Zukunft Afghanistan während der Renewables 2004, an der auch der afghanische Vize-Minister für Wasser und Strom, Dr. Ghulam Jilani Jelis, und der schleswig-holsteinische Staatssekretär für Energie, Wilfried Voigt, teilnahmen, erläuterten die Projektmacher ihre Zielsetzungen für das engagierte Vorhaben. Zukunft Afghanistan e.V. plant, mit Hilfe eines Industriesponsorings im 80 km nördlich […]

Bei der Pressekonferenz des Vereins Zukunft Afghanistan während der Renewables 2004, an der auch der afghanische Vize-Minister für Wasser und Strom, Dr. Ghulam Jilani Jelis, und der schleswig-holsteinische Staatssekretär für Energie, Wilfried Voigt, teilnahmen, erläuterten die Projektmacher ihre Zielsetzungen für das engagierte Vorhaben. Zukunft Afghanistan e.V. plant, mit Hilfe eines Industriesponsorings im 80 km nördlich von Kabul gelegenen Ort Jabal os Saraj (Provinz Kapisa) ein Pilotprojekt zur kombinierten Erzeugung von Energie aus Wind und Sonne zu errichten.  „Dieses Projekt ist eine große Chance für die Menschen in Jabal os Saraj, die Provinz Kapisa und sogar für das ganze Land. Es ist ein wichtiger Schritt zum primären Aufbau des afghanischen Strommarktes mit erneuerbaren Energien.“, sagte Vize-Minister Jelani. „Ich hoffe sehr, dass die Finanzierung bald steht und die Initiatoren mit der Umsetzung beginnen können. Die Regierung des Landes Afghanistan sagt dem Projekt seine volle Unterstützung zu. Wir wollen politisch die Weichen dafür stellen, dass viele weitere Anlagen zur sauberen Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien folgen“, so Jelani weiter.

Der schleswig-holsteinische Energie-Staatssekretär Wilfried Voigt bekräftige die Unterstützung des Projektes durch die Regierung des Landes Schleswig-Holstein und Ministerpräsidentin Heide Simonis, die sich seit einigen Jahren in Afghanistan engagiert: „Betrachtet man die Summen, die große Firmen in der Regel für Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege ausgeben, dann bietet sich den Unternehmen mit 'Zukunft Afghanistan' bei einem vergleichsweise geringen finanziellen Einsatz eine optimale Gelegenheit, den unverwechselbaren Charakter ihrer Unternehmensphilosophie nach außen zu tragen: Eine Kombination aus humanitärem Engagement und wirtschaftlichem Denken, bei dem alle gewinnen. Nur so kann in einem Land wie Afghanistan ein vernünftiger, sprich nachhaltiger Markt der Zukunft entstehen. Und den müssen wir in der Gegenwart – also jetzt – gestalten“, so Voigt.

Solar- und Windstrom für Afghanistan: Hilfe zur Selbsthilfe

Im Rahmen des Projektes sollen zunächst zwei in Jabal ansässige afghanische Studenten der Ingenieurwissenschaften in Deutschland an der Anlage ausgebildet werden, um sie künftig vor Ort warten und in Stand setzen zu können. Weitere Anlagen zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien sollen folgen. Für Sponsoren bestehe jetzt die Möglichkeit, sich an diesem Pilotprojekt zu beteiligen, so der Verein. Neben den wirtschaftlichen Chancen, die sich durch das Projekt ergeben würden, biete eine groß angelegte PR-Kampagne für 'Zukunft Afghanistan' den Sponsoren die Gelegenheit, einen hohen Image-Gewinn zu erzielen. Bei gegebener Finanzierung werde 'Zukunft Afghanistan' das erste Projekt sein, das die Nutzung erneuerbarer Energien nach Afghanistan bringt, wo ein völlig neu zu gestaltender Energiemarkt auf seine Erschließung warte.

Der Verein wisse die politische Unterstützung sehr zu schätzen, kommentiert die für die Gesamtleitung zuständige PR-Expertin Annette Senger, die das Projekt vor zwei Jahren gemeinsam mit dem in Afghanistan aufgewachsenen Geschäftsführer des Zukunft Afghanistan e.V, Zia Taher, ins Leben rief. „Es ist unglaublich wichtig für uns, politische Partner an der Seite zu haben, die über enge, kurzfristige Lösungen hinausschauen und sich der Verantwortung besonders der westlichen Nationen für das Global Village bewußt sind“, so Senger. „Die Menchen in Jabal os Saraj werden mit der ersten kleinen Kombi-Anlage, die sie problemlos ohne fremde Hilfe handhaben können, die Erfahrung machen, dass sie ihren Strom selber erzeugen und so unabhängig werden können von Diesellieferungen und anderen Fremdleistungen“ meint Klaus-Peter Lehmann, leitender Ingenieur von 'Zukunft Afghanistan'.

„Und das wird für einen soliden Nachahmungseffekt sorgen, nicht nur bei der Bevölkerung von Jabal, sondern weit darüber hinaus,“ bekräftigt Zia Taher. „Außerdem werden sich Politik und Verwaltung mit dem Thema 'Strom aus erneuerbaren Energien' beschäftigen“, so Taher weiter. „Dass Afghanistan elektrifiziert werden muss, steht außer Frage. Wir wollen mit diesem und weiteren Projekten dafür sorgen, dass die Entscheidung, wie das geschieht, für die erneuerbaren Energien ausfällt.“

Weitere Informationen zu Projekt und Verein unter http://www.zukunft-afghanistan.org

05.06.2004   Quelle: Zukunft Afghanistan e.V.

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