„Mehr heiter als wolkig“ – WWF zieht positive Bilanz der renewables 2004

Die internationale Konferenz für erneuerbare Energien in Bonn war nach Einschätzung des WWF ein energiepolitischer Lichtblick. Die verabschiedete politische Deklaration sei ein klares Bekenntnis für eine Energiewende und mache deutlich, dass das Umschalten von fossilen auf erneuerbare Energien machbar und von der internationalen Staatengemeinschaft erwünscht sei.  „Der WWF hätte sich zwar konkretere Zusagen erhofft, aber […]

Die internationale Konferenz für erneuerbare Energien in Bonn war nach Einschätzung des WWF ein energiepolitischer Lichtblick. Die verabschiedete politische Deklaration sei ein klares Bekenntnis für eine Energiewende und mache deutlich, dass das Umschalten von fossilen auf erneuerbare Energien machbar und von der internationalen Staatengemeinschaft erwünscht sei.  „Der WWF hätte sich zwar konkretere Zusagen erhofft, aber die politische Vision ist deutlich und das Mandat für einen Nachfolgeprozess wurde erteilt. Von Bonn werden kraftvolle Impulse für eine nachhaltige Energieversorgung und damit für den Klimaschutz ausgehen. Deshalb wertet der WWF die Konferenz trotz einiger Schönheitsfehler als Erfolg“, so Regine Günther, Leiterin des Energiereferats beim WWF Deutschland.

Insgesamt habe das Treffen von rund 3.000 Delegierten aus aller Welt gezeigt, dass sich die erneuerbaren Energien endgültig aus der „Ökonische“ verabschiedet hätten und eine realistische Alternative zu fossilen und nuklearen Energien darstellen. Eine ähnliche Konferenz sei noch vor wenigen Jahren kaum denkbar gewesen.

Aktionsprogramm durch zweifelhafte Projekte „aufgeblasen“

Die Aufbruchstimmung spiegele sich ebenfalls im Aktionsprogramm wider. Es fasse mehr als 180 Projekte zur Förderung der erneuerbaren Energien und Steigerung der Energieeffizienz zusammen. Zwar sei das Programm durch einige zweifelhafte Projekte „aufgeblasen“ worden, doch fänden sich in der Zusammenstellung einige Perlen, besonders aus den Entwicklungs- und Schwellenländern, so Regine Günther. Dazu gehöre die Zusage der Philippinen. Das Land will in den nächsten zehn Jahren den Anteil der regenerativen Energien verdoppeln. 2013 sollen 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. Auch die Pläne Chinas, den Anteil der eneuerbaren Energien an der Elektrizitätsversorgung erheblich zu steigern, und die Bereitstellung zusätzlicher Mittel durch die Bundesregierung seien begrüßenswert.

Weltbank könnte mehr tun

Im Gegensatz zu den Zusagen aus Fernost werden die Ankündigungen der Weltbank, bei der Förderung der erneuerbaren Energien jährlich 20 Prozent zuzulegen, vom WWF mit Enttäuschung aufgenommen. „Die Pläne sind für eine Organisation, die sich als Vorreiter der globalen Entwicklungspolitik versteht, eher bescheiden“, so der WWF. Die Zusage der Banker bleibe weit hinter den Möglichkeiten der Organisation zurück. Nach wie vor fließe der Löwenanteil der Finanzmittel in fossile Energien.

Die Ergebnisse der „renewables 2004“ können als PDF-Dateien heruntergeladen werden in englischer Sprache:

– Die Politische Deklaration

– das Internationale Aktionsprogramm

– Die Politikempfehlungen für Erneuerbare Energien

07.06.2004   Quelle: WWF World Wide Fund For Nature

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