Bundespräsident gibt Startschuss für Umweltprojekt „global village“ der KLJB

Bundespräsident Johannes Rau hat am 02.06.2004 in Bad Honnef-Rhöndorf den Startschuss zum Umweltprojekt „global village“ der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) beim „Weltjugendtag 2005“ gegeben. Solche kreativen Projekte von Jugendlichen zum Ausbau alternativer Energien müssten dringend unterstützt werden, sagte der Bundespräsident im Gespräch mit KLJB-Mitgliedern.   Zugleich übergab der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dr. […]

Bundespräsident Johannes Rau hat am 02.06.2004 in Bad Honnef-Rhöndorf den Startschuss zum Umweltprojekt „global village“ der Katholischen Landjugendbewegung Deutschlands (KLJB) beim „Weltjugendtag 2005“ gegeben. Solche kreativen Projekte von Jugendlichen zum Ausbau alternativer Energien müssten dringend unterstützt werden, sagte der Bundespräsident im Gespräch mit KLJB-Mitgliedern.   Zugleich übergab der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dr. Fritz Brickwedde, dem Verband einen Förderscheck für das Projekt in Höhe von 106.000 Euro. Wenn die KLJB beim Weltjugendtag mit bis zu einer Million internationaler Gäste das „globale Dorf“ errichte, so Brickwedde, werde die Zukunftsidee Erneuerbarer Energien von Bonn aus in die ganze Welt getragen.

Rau, der auch Schirmherr der DBU ist, unterstrich, der Anteil regenerativer Energien an der Energieversorgung müsse dringend erhöht werden. Das Ziel von 20 Prozent bis zum Jahr 2020 dürfe keinesfalls verfehlt werden. Fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle seien endlich und trügen massiv zu weltweiten Klimaveränderungen bei. Der Bundespräsident kritisierte, nach wie vor seien zu wenig Menschen bereit, sich im Alltag umweltgerecht zu verhalten. Dabei heiße Naturschutz nicht, auf eine heiße Dusche zu verzichten. Sein eigenes Haus in Wuppertal sei mit Solardach und Wärmedämmung ausgestattet, sagte der Bundespräsident.

Unterstützung durch die DBU

Der KLJB-Bundesvorsitzende Elmar Schäfer zeigte sich über die Unterstützung der DBU erfreut. „Dass der Bundespräsident heute den Startschuss für das Energieprojekt der KLJB gibt und sich für die Umwelt stark macht, bestärkt uns in unserem Engagement“, sagte er. Mit dem Projekt „global village“ werde eine Brücke von der Energiekonferenz „renewables2004“ zum Weltjugendtag 2005 geschlagen, zu dem Papst Johannes Paul II. die Jugend der Welt eingeladen hat. Bei der Aktion bauen KLJB-Jugendliche kleine Windkraft-, Solarthermie- und Biogasanlagen sowie eine Holzkirche mit Solardach. Schäfer betonte, die Stadt Bonn sei als Gastgeberin der „renewables2004“ und Trägerin des Europäischen Solarpreises 2004 von EUROSOLAR ein idealer Ort für das „global village“.

Die Umweltstiftung, so Generalsekretär Brickwedde, habe sich in zahlreichen Förderprojekten mit Millionenbeträgen für den Ausbau umweltschonender Energien eingesetzt. Besonders wichtig sei ihr das Engagement junger Menschen, denn es gehe um deren Zukunft. Brickwedde: „Wenn wir auch künftigen Generationen ermöglichen wollen, unter guten Umweltbedingungen zu leben, müssen wir neue Wege in der Energieversorgung gehen“. Das hätten die Jugendlichen in Deutschland bereits besser erkannt als manche Erwachsene. Dafür stehe die KLJB mit ihren 70.000 Mitgliedern und zahlreichen originellen Umweltprojekten. In vorbildlicher Weise setze sich der Jugendverband seit Jahren für einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt ein. Hintergrund des Besuchs von Rau und Brickwedde bei der KLJB war die „Woche der Umwelt“ des Bundespräsidenten, die er am selben Tag im Garten der Villa Hammerschmidt in Bonn eröffnete.

Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung

Elmar Schäfer vom KLJB-Bundesvorstand sagte im Gespräch mit dem Bundespräsidenten weiter, „wir müssen weg von den fossilen Energieträgern. Kriege um Öl, zentralistische Wirtschaftsstrukturen und Umweltschäden gehen zu Lasten der Zukunftschancen der jungen Menschen und vor allem der ländlichen Regionen. Ein Drittel der Menschheit weltweit hat keinen Zugang zu elektrischer Energie. Die „Erneuerbaren“ bieten hier eine Chance, die Entwicklung der Menschen zu fördern und für gute Lebensbedingungen zu sorgen.“ Das „global village“ solle verdeutlichen, „dass für uns christlicher Glaube bedeutet, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einzusetzen“. Zur Kirche zu gehören, heiße, Verantwortung in Gesellschaft und Politik zu übernehmen und die Welt zukunftsfähig mitzugestalten. Der Einsatz für erneuerbare Energien weltweit sei „christliches Handeln in Reinkultur“.

10.06.2004   Quelle: KLJB

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