Ulm: Stadtwerke und ZSW gründen Brennstoffzellen-Manufaktur

Die Joint Venture Partner ZSW (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung) und SWU (SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH) haben am 07.06.2004 einen Vertrag unterzeichnet zur Ausgründung eines Unternehmens, mit dem Ziel der Fertigung und des kommerziellen Vertriebs von Brennstoffzellen.  Damit sei mit dem stetigen Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsaktivität des ZSW zur Brennstoffzellentechnologie, nun ein weiterer wichtiger […]

Die Joint Venture Partner ZSW (Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung) und SWU (SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH) haben am 07.06.2004 einen Vertrag unterzeichnet zur Ausgründung eines Unternehmens, mit dem Ziel der Fertigung und des kommerziellen Vertriebs von Brennstoffzellen.  Damit sei mit dem stetigen Ausbau der Forschungs- und Entwicklungsaktivität des ZSW zur Brennstoffzellentechnologie, nun ein weiterer wichtiger Schritt in Richtung der Markteinführung dieser Schlüsseltechnologie am Standort Ulm getan, so die Partner in einer Pressemitteilung.

Die beabsichtigte Gründung der Ulmer Brennstoffzellen-Manufaktur (UBZM) sei bereits auf der Hannovermesse im April 2004 auf großes Interesse gestoßen, auf der das ZSW mit einer ausführlichen Darstellung seiner Produkte und Dienstleistungen vertreten war. Die SWU sehen ihre Beteiligung als einen Baustein einer auf zukünftige Technologien ausgerichteten Energieversorgung und eine Verstärkung der regionalen Kompetenzen auf zukunftsträchtigen Märkten. „Dezentrale Stromerzeugung wird in den kommenden Jahrzehnten wachsende Bedeutung erhalten. Die Brennstoffzellentechnik wird dabei eine tragende Rolle übernehmen, da sie uns langfristig von fossilen Brennstoffen unabhängig macht. Wenn sich die SWU heute bei der Weiterentwicklung dieser Technik engagiert, investiert sie in die eigene Zukunft“, so SWU-Geschäftsführer Matthias Berz.

Für das ZSW ist die Kooperation nach einer Reihe erfolgreicher Anwendungsprojekte mit Brennstoffzellen-Labormustern und -Prototypen der konsequente Schritt in die kommerzielle Praxis. Das neue Unternehmen will auf Basis des ZSW-Know-hows zunächst die Vermarktung von PEM-Brennstoffzellenprodukten vorantreiben und entsprechend der Marktentwicklung den Aufbau einer kommerziellen Fertigungskapazität vorbereiten.

ZSW-Vorstand Jürgen Garche: „Neben dem Aufbau des vor zwei Jahren ins Leben gerufenen Weiterbildungszentrums Brennstoffzellen in Ulm, wird mit der Manufaktur der in Forschung und Entwicklung in Ulm entstandene Kompetenzschwerpunkt Brennstoffzellentechnologie, um einen weiteren wichtigen Baustein zur Markterschließung ergänzt. Unsere Entwicklungsergebnisse, besser gesagt Produkte, die wir in den letzten Jahren als Prototypen auf dem Gebiet der sogenannten PEM-Niedertemperatur-Brennstoffzellen realisieren konnten, sind nun reif für den kommerziellen Einsatz und müssen sich nun in den entstehenden Märkten bewähren. „

Das ZSW wurde 1988 gegründet und ist eine der wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen, die vom Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg gefördert werden. Im Ulmer Geschäftsbereich „Elektrochemische Energiewandlung und –speicherung“ sind derzeit etwa 50 Wissenschaftler und Ingenieure mit den Grundlagen und der Entwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnik sowie der Batterieentwicklung beschäftigt.

Zum Start werden 2 Mitarbeiter des ZSW in dem neuen Unternehmen tätig, das kaufmännisch von der SWU geleitet werden wird. Das Gründungskapital der Firma wird hälftig von den Gesellschaftern SWU und ZSW eingebracht. Bei entsprechendem Markterfolg sollen für den Aufbau einer größeren Brennstoffzellenfertigung am Standort Ulm weitere Investoren gewonnen werden.

„Die Gründung einer Brennstoffzellenmanufaktur bestätigt erneut die Rolle des ZSW als Technologietransfereinrichtung des Landes“ so der Geschäftsführende ZSW-Vorstand Thomas Schott. Neben der mit dem Würth-Konzern gegründeten Solarfabrik in Marbach werde mit der UBZM auch zum Kompetenzschwerpunkt Brennstoffzelle, der maßgeblich mit Fördermitteln des Landes in den letzten Jahren in Ulm aufgebaut wurde, eine wichtige Brücke aus der Forschung in den Markt geschlagen. Die im internationalen Maßstab hervorragende Qualifikation und Umsetzungseffizienz des Forschungsstandortes Baden-Württemberg werde damit unterstrichen.

11.06.2004   Quelle: SWU; ZSW

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