Solarwärmemarkt in Europa: 25 % Wachstum im Jahr 2003

Die europäische Solarwärmeindustrievereinigung ESTIF hat aktuelle Daten über den Markt in Europa veröffentlicht. Nach den Zahlen der European Solar Thermal Industry Federation wurden 2003 rund 25 % mehr Solarwärmeanlagen installiert als im Vorjahr. Die Branche hätte sich nach einem Rückgang im Jahr 2002 rasch erholt und erwarte im laufenden Jahr ein Wachstum um weitere 24 […]

Die europäische Solarwärmeindustrievereinigung ESTIF hat aktuelle Daten über den Markt in Europa veröffentlicht. Nach den Zahlen der European Solar Thermal Industry Federation wurden 2003 rund 25 % mehr Solarwärmeanlagen installiert als im Vorjahr. Die Branche hätte sich nach einem Rückgang im Jahr 2002 rasch erholt und erwarte im laufenden Jahr ein Wachstum um weitere 24 %, so ESTIF.  „1,4 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche wurden im Jahr 2003 in Europa installiert, 25 % mehr als im Jahr zuvor“, sagte ESTIf-Präsident Ole Pilgaard. „Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat die Solarwärme einen Punkt erreicht, an dem sie einen bedeutenden Anteil konventioneller Brennstoffe wie Öl, Gas oder Strom ersetzt. Mit den 12 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche, die am Ende des Jahres 2003 installiert waren, wurden fast 5.000 Gigawattstunden (GWh) zuverlässige, saubere und erneuerbare Wärme pro Jahr erzeugt! Und das Potenzial ist noch viel größer“, betont Pilgard.

Deutschland, Österreich und Griechenland teilen sich 80 % des europäischen Solarwärmemarktes

Mit der gestiegenen Zahl der Sonnenkollektoren im Jahr 2003, knüpfte der Solarwärmemarkt an die Wachstumsraten von 2000 und 2001 an. Wiederum war es Deutschland, das die Entwicklung in Europa vorantrieb. Mit einem Wachstum von 39 % und einem Anteil von 55 % am europäischen Markt stärkte Deutschland den positiven Trend in den europäischen Staaten. Auch Österreich (+ 9 %) und Griechenland (+6 % ) verzeichneten 2003 ein Wachstum. Diese drei Länder haben gemeinsam fast 80 % Anteil am europäischen Markt.

Deutliches Wachstum in Frankreich; Spanien und Italien wachsen schwächer

Obwohl der französische Solarwärmemarkt mit dem „Plan Soleil“ weiter wuchs, ist er mit nur 39.000 neu installierten Quadratmetern Kollektorfläche noch immer relativ unbedeutend. Doch mit den hohen Wachstumsraten der Vorjahre (+ 44 % im Jahr 2003) holt Frankreich deutlich auf. Mit 11 % (Spanien) und 6 % (Italien) wuchsen weitere Mittelmeerländer weit weniger als das Solarwärmepotenzial erwarten ließ. ESTIF erwartet jedoch, dass die Solarverordnungen, die von vielen spanischen Kommunen eingeführt wurden ein stärkeres Wachstum in Spanien anstoßen. Ab 2005 will ESTIF auch Marktdaten für die zehn neuen EU-Mitgliedsstaaten veröffentlichen. Die aktuelle Erhebung berichtet über die EU-15-Länder sowie die Schweiz, jedoch ohne Luxemburg.

Anstrengungen für EU-Ziele notwendig

Trotz der positiven Entwicklung warnt ESTIF, dass die EU ihr Ziel von 100 Millionen Quadratmetern installierter Kollektorfläche im Jahr 2010 verfehlen könnte, wenn nicht stärkere Maßnahmen für die Marktentwicklung durchgeführt werden. „Das EU-Ziel ist erreichbar. Bezogen auf die Zahl pro Einwohner, hat Griechenland es schon erreicht und Österreich wird 2005 nachziehen“ sagt ESTIF-Generalsekretär Raffaele Piria. „Doch die meisten anderen Länder hinken hinterher. Dieses Ungleichgewicht zeigt das riesige Solarwärmepotenzial, ist aber auch eine Herausforderung für Politik und Industrie. In ganz Europa muss ein starke Kombination administrativer und fiskalischer Maßnahmen geschaffen werden, verbunden mit wirksamer Öffentlichkeitsarbeit. Nur so kann die Wirtschaft der EU von den Vorteilen der Solarwärme profitieren“, unterstreicht Piria.

29.06.2004   Quelle: ESTIF

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