Windenergieanlagen-Hersteller ENERCON feiert 20jähriges Jubiläum

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat dem größten deutschen Windenergieanlagen-Hersteller ENERCON zum 20jährigen Unternehmensjubiläum am 25.6. weiterhin viel Erfolg gewünscht. Er gehe davon aus, dass der beim Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erzielte Kompromiss eine gute Planungsgrundlage für ein nachhaltiges Wachstum der ENERCON GmbH sichere, so der Ministerpräsident.  Aloys Wobben, alleiniger geschäftsführender Gesellschafter der ENERCON GmbH, erinnerte an die Anfänge der Anlagenentwicklung, welche auf das Jahr 1975 zurückzuführen seien. Gemeinsam mit Meinhard Remmers aus Ihlow entwickelte er die erste Anlage mit 7,5 Kilowatt Leistung. Heute baut ENERCON Anlagen mit einer Leistung von bis zu 4.500 Kilowatt. zum Abschluss der Veranstaltung lieferte Wobben einige visionäre Ausblicke zum Thema klimafreundliche Energieerzeugung. Er sagte, dass lediglich 7.500 Windenergieanlagen des Typs E-112 in Deutschland benötigt würden, um einen Windstromanteil am Energiemix von 25 Prozent zu erreichen. Eine E-112 erzeuge heute an guten Windtagen über 100.000 Kilowattstunden (kWh) Strom. Das sei so viel, wie die erste ENERCON Anlage E-15 in einem Jahr erzeuge.

Einstieg in den 70er Jahren

Aloys Wobben kam früh auf die Windenergie. Die Ereignisse der Ölkrise 1973 hätten ihn sehr beschäftigt. „Das Fahrverbot auf den Autobahnen erweckte bei vielen erst das Bewusstsein dafür, dass fossile Rohstoffe nicht unendlich verfügbar sind“, erinnert sich Wobben. Im Rahmen seines Studiums der Elektrotechnik an der Universität Braunschweig und dann während seiner Zeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter forschte Wobben an leistungsstarken Antriebssystemen wie Generatoren und in diesem Zusammenhang auch an Umrichtern. Während des Studiums reifte in ihm die Idee zur umweltfreundlichen Stromerzeugung durch Windenergie. Seminare und Vorlesungen, aber auch die kritischen Publikationen von Franz Alt (z. B. „Krieg um Öl“) machten Wobben deutlich, dass eine Entwicklung stattfinden musste. „Da Öl und Gas knapper werden, wird immer härter um diese Ressourcen gekämpft“, ist sich der ENERCON Chef sicher.
Wobben hatte anfangs die Idee verfolgt, die Leistungselektronik für Windenergieanlagen zu bauen. Das erste Windenrad ist nebenbei entstanden. Die erste kommerzielle Windenergieanlage aus dem Hause ENERCON war eine 1986 aufgestellte E-15 mit 55 kW, die noch heute in Norddeich arbeitet. Die wegweisendste Entscheidung für ENERCON sei 1993 der Umstieg von der Getriebe- auf die getriebelose Technik gewesen. „Wir haben damals als Marktführer bei laufender Produktion die E-32 gestoppt, obwohl sie gut lief“, erinnert sich der Geschäftsführer. Inzwischen habe ENERCON mehr als 7.000 Windenergieanlagen weltweit installiert.

Rasantes Wachstum

ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig demonstrierte anhand der jährlichen installierten Leistung das eindrucksvolle Wachstum des 1984 gegründeten Unternehmens. Während es sich bis 1993 im Bereich von unter 50 Megawatt an installierter Leistung pro Jahr bewegte, steigt die Kurve ab Mitte der 90er Jahre rasant an, bis sie sich ab dem Jahr 2001 bei rund 1.100 bis 1.300 MW einpendelt. Insgesamt hat ENERCON bereits weltweit 7.168 Windenergieanlagen mit einer Leistung von über 6,2 Gigawatt errichtet.

Dr. Jan Amelsbarg, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg beeindruckte ebenfalls mit großen Zahlen: „Insgesamt wurden in Ostfriesland 1.226 Mio. kWh an Windenergie allein im Jahr 2003 erzeugt. Das entspricht einem Anteil von 54,2 Prozent der tatsächlich verbrauchten Strommenge: ENERCON und Ostfriesland als Vorreiter! Ostfriesland – der bundesweit windigste IHK-Bezirk!“ Bundesverband WindEnergie Präsident Dr. Peter Ahmels ging auf die Akzeptanz der Windenergie in der Bevölkerung ein. Er betonte, dass eine transparente Planung und das Einbeziehen der Bürger auf regionaler Ebene wichtige Maßnahmen seien, damit sich die Windenergie weiterhin so erfolgreich entwickeln könne.

08.07.2004   Quelle: ENERCON GmbH