IWR: „Keiler-Häuser Index“ überschätzt Windenergie-Erträge

Nach der Änderung des „Keiler-Häuser Index“ (IWET-Index) müssen viele Betreiber, Projektierer und Gutachter, die mit diesem Index gerechnet haben, ihre Ertragsprognosen teilweise kräftig nach unten korrigieren. Das berichtet die Zeitschrift „neue energie“ in ihrem Juli-Heft. Martin Strack vom DEWI kommt zu dem Ergebnis, dass der neue, korrigierte Index im Mittel um fast zehn Prozent höher […]

Nach der Änderung des „Keiler-Häuser Index“ (IWET-Index) müssen viele Betreiber, Projektierer und Gutachter, die mit diesem Index gerechnet haben, ihre Ertragsprognosen teilweise kräftig nach unten korrigieren. Das berichtet die Zeitschrift „neue energie“ in ihrem Juli-Heft. Martin Strack vom DEWI kommt zu dem Ergebnis, dass der neue, korrigierte Index im Mittel um fast zehn Prozent höher liegt als der alte Index.  Ursache sei eine Verlängerung des 100-Prozent-Niveaus (bisher: 1989 – 1999) auf den Zeitraum 1989 – 2002 und eine „Anpassung“ des statistischen Berechnungsverfahrens.

In dem Beitrag der Zeitschrift „neue energie“ werde auch der IWR-Index vorgestellt, so das IWR in einer Pressemitteilung. „Der IWR-Windertrags-Index ist kein meteorologischer Index, wie in dem Beitrag fälschlicherweise dargestellt wird, sondern basiert auf realen Ertragswerten von Windparks, die dem IWR monatlich gemeldet werden“ korrigierte Dr. Norbert Allnoch, Leiter des Internationalen Wirtschaftsforums Regenerative Energien (IWR) in Münster. Die veröffentlichten IWR-Indices hätten ein 100-Prozent-Niveau, das aus den letzten 5-Jahren (5-jähriger Index) bzw. aus den letzen 10 Jahren (10-jähriger Index) gebildet werde und damit auch die letzten windschwachen Jahre berücksichtige.

Unabhängig von den regelmäßig veröffentlichten Indices würden vom IWR individuelle Windpark-Ertragschecks durchgeführt, die einen noch längeren Vergleichszeitraum aufweisen. Grundlage seien die tatsächlichen Ist-Ertragswerte eines bereits laufenden Einzel-Windparks. Mit dem IWR-Verfahren werde ein 100-Prozent-Niveau für einen einzelnen, konkreten Windpark ermittelt, das die letzten 30 Jahre umfasse und damit sowohl langjährige windschwache als auch vergleichsweise windgünstige Perioden (neunziger Jahre) berücksichtige. „Aufgrund des sehr langen Vergleichszeitraumes, der eingehenden tatsächlichen Ist-Ertragswerte eines Einzelparks und des standardisierten Verfahrens können wir ein realistisches mittleres Ertragsniveau testieren und auch das Risiko für die Ertrags-Schwankungsbreite aufzeigen,“ so Allnoch.

Der IWR-Windertrags-Index für Regionen ist zu finden unter http://www.iwr.de/windindex/; der Ertrags-Check für Einzel-Parks unter
http://www.iwr.de/wind/windparkcheck/

15.07.2004   Quelle: IWR

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