Neuruppin: Erdwärme für Hotel- und Freizeitkomplex, Fernwärme für die Stadt

Nun wird auch Neuruppin in Brandenburg zu einer geothermischen Stadt: In rund 1700 Metern Tiefe findet sich eine Schicht (Aquifer) mit 60 °C warmem, salzhaltigem Thermalwasser (Sole). Überlegungen und Aktivitäten, diese für eine umweltfreundliche und klimaschonende Wärmeversorgung einzusetzen, gibt es bereits seit den Achtziger Jahren. Jetzt werde es ernst, berichtet die Geothermische Vereinigung in einer […]

Nun wird auch Neuruppin in Brandenburg zu einer geothermischen Stadt: In rund 1700 Metern Tiefe findet sich eine Schicht (Aquifer) mit 60 °C warmem, salzhaltigem Thermalwasser (Sole). Überlegungen und Aktivitäten, diese für eine umweltfreundliche und klimaschonende Wärmeversorgung einzusetzen, gibt es bereits seit den Achtziger Jahren. Jetzt werde es ernst, berichtet die Geothermische Vereinigung in einer Pressemitteilung: Im Jahr 2005 soll ein Hotel- und Freizeitkomplex in Betrieb gehen, der die im Untergrund reichlich vorhandene geothermische Energie nutzen wird.  Darüber hinaus soll auch das Fernwärmenetz der Stadtwerke von dieser sauberen Ressource profitieren.

Installiert wird eine so genannte geothermische Dublette mit einer Förder- und einer Injektionsbohrung. Das warme Wasser wird zur Oberfläche gebracht, über Wärmetauscher ausgekühlt und wieder in den Aquifer zurückgeschickt. Beide Bohrungen befinden sich auf dem selben Grundstück, die eine senkrecht abgeteuft, die andere in der Tiefe abgelenkt. Dadurch erhält man im Untergrund genügend Abstand zwischen beiden Endpunkten. Der Hotel- und Freizeitkomplex erhält Niedertemperaturheiznetze. Somit kann das 60 °C warme Wasser auf direktem Wege einen hohen Anteil an der Wärmeversorgung der Anlage übernehmen. Ein Teil der Fördermenge ist für die Wärmeversorgung der Neuruppiner Bevölkerung vorgesehen. Im Fernwärmenetz der Stadtwerke werden jedoch höhere Temperaturen benötigt, als die Bohrung liefert. Die fehlenden Grade werden mit Hilfe von Gasmotorwärmepumpen hinzugefügt.

Das Neuruppiner Thermalwasser liefert aber nicht nur Energie. Es ist wegen seiner vermuteten gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe aller Voraussicht nach auch für die Verwendung in einem Solebad geeignet. Die Planung des Thermalwasserkreislaufes einschließlich der Bohrungen, der Wärmeerzeugung sowie der Solelieferung an das zukünftige Bad erfolgt durch die GTN Geothermie Neubrandenburg GmbH im Auftrag der S.I.N. Seetorinvest GmbH in Neuruppin.

05.08.2004   Quelle: Geothermische Vereinigung e.V.

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