Bank Sarasin stellt Solarindustrie positive Zwischenbilanz aus

Für die deutschen Hersteller im Bereich Photovoltaik werde 2004 zum Rekordjahr, berichtet die vornehmlich im Anlageberatungs- und Vermögensverwaltungsgeschäft tätige Bank Sarasin & Cie. In einer Pressemitteilung. Bereits nach den ersten sechs Monaten sei abzusehen, dass der Markt in diesem Jahr aufgrund gefestigter Rahmenbedingungen um mehr als 50 Prozent wachsen wird. Auch die weiteren Aussichten seien […]

Für die deutschen Hersteller im Bereich Photovoltaik werde 2004 zum Rekordjahr, berichtet die vornehmlich im Anlageberatungs- und Vermögensverwaltungsgeschäft tätige Bank Sarasin & Cie. In einer Pressemitteilung. Bereits nach den ersten sechs Monaten sei abzusehen, dass der Markt in diesem Jahr aufgrund gefestigter Rahmenbedingungen um mehr als 50 Prozent wachsen wird. Auch die weiteren Aussichten seien viel versprechend. Einige Unsicherheitsfaktoren sollten jedoch nicht unterschätzt werden, warnt die Bank.  Für die Solarindustrie in Deutschland habe sich seit Anfang dieses Jahres vieles zum Guten gewendet. Im Januar trat das Photovoltaik-Vorschaltgesetz in Kraft und ermöglichte den lückenlosen Übergang zu dem seit 1. August rechtskräftigen, novellierten Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Die neue Vergütungsregelung für Solarstrom ersetzt das Ende 2003 ausgelaufene 100.000-Dächer-Programm. Damit rechnen sich Solarstromanlagen in Zukunft allein schon durch die großzügige Einspeisevergütung, betont die Bank Sarasin. Das Marktwachstum im ersten Halbjahr 2004 zeige, dass Investoren auf umweltfreundliche und moderne Technologien setzen, sobald die Rahmenbedingungen stimmen. „Die Auftragsbücher der Modulhersteller sind prall gefüllt“, bestätigt Andreas Knörzer, Leiter Sustainable Investment bei der auf nachhaltige Kapitalanlagen spezialisierten Bank Sarasin & Cie AG, Basel. „Durch die vorteilhafte Vergütung und den Wegfall der Größenbegrenzung legen derzeit sowohl Kleinanlagen mit rund 30 Quadratmetern Modulfläche auf Eigenheimen als auch Großanlagen mit über 10.000 Quadratmetern Solarmodulen zu“, erklärt Knörzer.

Deutsche Hersteller verstärken Investitionen

Mehr als eine Milliarde Euro wurde laut Sarasin in den vergangenen fünf Jahren in den Aufbau von neuen Zell- und Modulproduktionskapazitäten investiert. Weitsicht hätten jene Hersteller bewiesen, die frühzeitig den Ausbau von Kapazitäten vorangetrieben haben und diese im laufenden Jahr bereits voll ausschöpfen können. Bis Ende 2004 sollen die Kapazitäten laut Angaben der Unternehmen insgesamt um rund 50 Prozent zunehmen. Die meisten Zell- und Modulhersteller stehen darüber hinaus vor weiteren Investitionsentscheidungen. Ende 2005 sei daher mit einem zusätzlichen Kapazitätsausbau zu rechnen.

Weltweites Wachstum erfolgt im Rahmen der Prognosen

Das weltweite Wachstum des diesjährigen Photovoltaikmarktes erreicht laut Sarasin voraussichtlich eine Größenordnung von 33 Prozent. Dies entspreche einer Zellproduktion von rund einem Gigawatt (GW). Damit liege der Zuwachs am oberen Ende der Bandbreite der Sarasin-Prognose für das vergangene Jahr (950 Megawatt).

Zunehmende Exportorientierung in Deutschland

Vergleiche man die Produktionszahlen der deutschen Modulhersteller mit der in Deutschland tatsächlich installierten Photovoltaikleistung, zeige sich, dass 2003 noch rund die Hälfte der installierten Solarmodule importiert wurde. Gründe hierfür seien Kapazitätsengpässe bei den deutschen Herstellern und verstärkte Aktivitäten japanischer Anbieter auf dem europäischen Markt gewesen, die teilweise durch den günstigen Wechselkurs des Yen gegenüber dem Euro
unterstützt worden seien. Derzeit würden die Kapazitäten der deutschen Hersteller allerdings stärker wachsen als der heimische Markt, was auf die Hinzugewinnung von Marktanteilen im In- und Ausland deute. Die Sarasin-Prognosen zeigten, dass bereits im Jahr 2006 ein deutlicher Überhang der deutschen Produktion gegenüber der installierten Leistung zu erwarten ist. „In dieser Situation ist der Aufbau von internationalen Vertriebskanälen und eine Steigerung der Exportquote für die deutsche Solarindustrie ein Muss“, erklärt Andreas Knörzer die Herausforderungen der Branche. Die Voraussetzungen dafür seien günstig, denn die Erweiterung der Herstellungskapazität habe zu Optimierungen und Effizienzsteigerungen geführt, so dass sich die deutschen Unternehmen im internationalen Wettbewerb gut positionieren könnten. Die vom EEG geforderte jährliche Kostensenkung von fünf Prozent sollte laut Knörzer problemlos erreicht werden. Auf europäischer Ebene könne Deutschland als Vorreiter gelten: Andere europäische Märkte, darunter Spanien, Italien und Frankreich, stünden in den Startlöchern, um mit Hilfe von Gesetzen und Vergütungssätzen ein ähnliches Wachstum wie in Deutschland auszulösen.

Kurzzeit-Prognose: Photovoltaik-Markt 2006

Aufgrund der Ausbaupläne der deutschen Modulhersteller erwartet die Bank Sarasin in den nächsten drei Jahren einen Anstieg der Produktionskapazitäten von 135 Megawatt (Ende 2003) auf rund 500 Megawatt (Ende 2006). Die Modulproduktion soll im gleichen Zeitraum von 80 Megawatt auf 380 Megawatt zulegen. Für die in Deutschland installierten Anlagen prognostiziert die Bank Sarasin eine Fortsetzung des mittelfristigen Wachstumstrends. Bis Ende 2006 dürfte die jährliche Neuinstallation von 150 Megawatt (Ende 2003) auf 400 Megawatt ansteigen.

12.08.2004   Quelle: Bank Sarasin & Cie AG

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