Ungeahnte Perspektiven für die Bioenergie
Die jüngsten Analysen zu den Potenzialen der Bioenergie haben ganz neue Zahlen aufgedeckt, berichtet die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) in einer Pressemitteilung. Im Jahr 2030 werde Deutschland mit 12.750 Petajoule zwar nicht mehr Energie brauchen als heute, aber über 17 Prozent davon könnten aus nachwachsenden Rohstoffen stammen, so die FNR. Zu diesem Ergebnis kamen die Wissenschaftler um Dr. Joachim Nitsch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Sie trauen nicht nur Holz mit rund 750 Petajoule und Biogas mit rund 150 Petajoule einiges zu: Vor allem gezielt angebaute Biomasse könnte dafür sorgen, dass die Bioenergie 2030 größere Anteile des Energiebedarfs deckt, als bislang vermutet. Auf 4,3 Millionen Hektar, so eines der Szenarien, können Pflanzen für Strom, Wärme oder Kraftstoffe angebaut werden. Rund 1300 Petajoule ließen sich daraus gewinnen.
Jährlich rund 2.200 Petajoule könnten im Jahr 2030 rein aus nachwachsenden Rohstoffen stammen. Allen anderen regenerativen Energien sei die Bioenergie damit nicht nur mengenmäßig weit überlegen. Im Gegensatz zu diesen lasse sie sich außerdem problemlos speichern und sei vielfältig nutzbar. Ob über die Verbrennung, die Vergärung oder die thermochemische Vergasung, je nach Beschaffenheit des Rohstoffs bieten sich verschiedene Konversionswege an. Die Biomasse allein werde unsere Rohstoffversorgung wohl nie zu 100 Prozent sicherstellen können. Keine andere Alternative eröffne jedoch vergleichbare Chancen einer umweltverträglichen Energiegewinnung. Die Politik sei gefragt, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, betont die FNR. Mit dem neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sei am 1. August 2004 ein deutliches Signal gesetzt worden.
26.08.2004 Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)