Satellitendaten für den Umweltschutz können Kosten senken und Effizienz erhöhen

Daten aus Satellitenmissionen bieten zahlreiche Anwendungsfelder im Umwelt- und Naturschutz. Eine vom Bundesumweltministerium (BMU) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Verwendung von Satellitenfernerkundungsdaten (SFE-Daten) für umweltpolitische Zwecke konventionelle Methoden ergänzen und teilweise ersetzen kann.  Sie empfehle einen gemeinsamen […]

Daten aus Satellitenmissionen bieten zahlreiche Anwendungsfelder im Umwelt- und Naturschutz. Eine vom Bundesumweltministerium (BMU) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Auftrag gegebene Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Verwendung von Satellitenfernerkundungsdaten (SFE-Daten) für umweltpolitische Zwecke konventionelle Methoden ergänzen und teilweise ersetzen kann.  Sie empfehle einen gemeinsamen Datenpool für SFE-Daten von Bund und Ländern einzurichten und zu betreiben, so das BMU in einer Pressemitteilung.

Globale Probleme des Umwelt- und Naturschutzes verlangen globale Antworten. Weltraumgestützte Beobachtungssysteme sind bereits heute bei Wettervorhersagen und in der Klimaforschung nicht wegzudenken. Das BMU griff mit der Studie „Anforderungsanalyse der Nutzung von satellitenbasierten Erdbeobachtungssystemen für die Umweltpolitik (SATUM) die in einem fraktionsübergreifenden Beschluss des Deutschen Bundestages an die Bundesregierung gestellten Fragen auf: „Zur Erfuellung welcher rechtlich verpflichtenden Aufgaben lassen sich SFE-Daten einsetzen, wie viel kostet dies und wie effizient ist die Nutzung von SFE-Daten im Vergleich zu konventionellen Methoden?“

Mit der SATUM-Studie werden nun für den Umweltbereich die wichtigsten Fragen beantwortet. SFE-Daten bieten in den Bereichen Umweltbeobachtung sowie Umweltanalyse wertvolle Informationen, sie stehen zeitnah zur Verfügung und decken auch Gebiete ab, die mit herkömmlichen Methoden bisher nur unvollständig erfasst werden konnten. Sie können sowohl zur Risikovorsorge als auch zum Katastrophenmanagement genutzt werden. Aus langfristigen Beobachtungsreihen lassen sich Veränderungen ablesen und Prognosen erstellen.

Wichtige Daten für Umwelt- und Klimaschutz

Im Einzelnen können – so das Ergebnis der Studie – SFE-Daten zur Unterstützung zahlreicher Politikfelder eingesetzt werden. Im Bereich Klimaschutz und Schutz der Erdatmosphäre, beim Meeresschutz ebenso wie bei der Hochwasserprognose. Bei der Analyse von Veränderungen der Landbedeckung und Landnutzung lassen sich aus SFE-Daten wesentliche Erkenntnisse ableiten. Auch das Monitoring internationaler Konventionen wie zum Beispiel bei CO2-Senken im Rahmen des Kyoto-Pprotokolls kann durch SFE-Daten effizient unterstützt werden.

Die SATUM-Studie sei ein wesentlicher Beitrag des BMU für das europäische Projekt „Global Monitoring for Environment and Security (GMES)“ zum Aufbau einer eigenständigen europäischen Kapazität zur Überwachung von Umwelt und Sicherheit, so das BMU. GMES wiederum bildet das europäische Kernelement für GEOSS, ein im Jahr 2003 von den G8-Staats- und Regierungschefs auf den Weg gebrachtes globales Erdbeobachtungssystem.

Die Studie „Anforderungsanalyse der Nutzung von satellitenbasierten Erdbeobachtungssystemen fuer die Umweltpolitik (SATUM)” ist erschienen in der Reihe TEXTE des UBA als Nr. 32/04 sowie als CD-ROM. Sie umfasst 120 Seiten und ist kostenlos erhältlich beim Umweltbundesamt, Zentraler Antwortdienst, Postfach 33 00 22, 14191 Berlin (Postkarte), Fax 030/89 03-2912, e-Mail: info@umweltbundesamt.de. Die Studie ist im Internet als PDF-Version verfügbar unter den Adressen http://www.bmu.de/umweltinformation sowie http://www.umweltbundesamt.de/.

04.09.2004   Quelle: BMU

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