TU Wien: Solar-Roboter sollen Energie im Weltall sammeln

Um Solarenergie im Weltraum zu gewinnen, sollen in naher Zukunft mit Solarzellen ausgerüstete Mini-Roboter auf einem Netz „krabbeln“. Die Roboter werden sich automatisch nach der Sonne ausrichten, um die höchstmögliche Energie-Effizienz zu erreichen, berichtet die Technische Universität Wien in einer Pressemitteilung.  Die Anforderungen an die Energie gewinnenden Roboter sind hoch. Sie müssen leicht und relativ […]

Um Solarenergie im Weltraum zu gewinnen, sollen in naher Zukunft mit Solarzellen ausgerüstete Mini-Roboter auf einem Netz „krabbeln“. Die Roboter werden sich automatisch nach der Sonne ausrichten, um die höchstmögliche Energie-Effizienz zu erreichen, berichtet die Technische Universität Wien in einer Pressemitteilung.  Die Anforderungen an die Energie gewinnenden Roboter sind hoch. Sie müssen leicht und relativ klein sein, und zudem die Erschütterungen ertragen, denen sie beim Transport ins All ausgesetzt sind. Und da sei dann noch die Sache mit der Kälte, betonen die Wiener Forscher: Im All herrschen arktische Temperaturen, die der Elektronik stark zusetzen können. Die erste Hürde, die Größen- und Gewichtsminimierung, habe der Mini Roboter „Roby Space“ bereits elegant genommen. Den zweiten Härtetest, nämlich tiefen Temperaturen standzuhalten, habe er soeben im Klima-Wind-Kanal Wien bestanden.

Bei arktischen Temperaturen teste Rail Tec Arsenal gerade im Klimakanal einen Regionalzug für Finnland, berichtet die TU Wien. „Eine gute Gelegenheit, 'Roby Space' bei Weltraumtemperaturen einem ersten Test zu unterziehen“, stellt Peter Kopacek als Chef des „Roby Space“-Forscherteams der TU fest. Der erste Prototyp des entwickelten All-Roboters sei bei minus 40 Grad Celsius einem Dauertest unterzogen worden. „Roby Space“ krabbelte sei, mit einem Eispanzer bedeckt, mehr als 10 Minuten hurtig über das Netz gekrabbelt, so Kopacek. „Jetzt müssen wir nur noch die Schwerelosigkeit in den Griff bekommen“, stellte Kopacek zufrieden fest.

Als Vorteil „seines“ Mini-Roboters sieht Peter Kopacek, dass er auf bewährte Fußballroboter zurückgreifen kann und diese „nur noch“ so modifizieren muss, dass sie sich problemlos auf dem Netz bewegen können. Mit den technischen Überlegungen habe daher nicht bei Null begonnen werden müssen. Insgesamt sollen für die All-Mission in einem Pilotversuch vier Roboter – zwei aus Japan, einer aus den USA und einer aus Österreich – zu einem ersten Höhenflug auf 220 km starten und ungefähr drei Minuten auf einem von fünf Satelliten aufgespannten Netz (40×40 Meter) um die Wette „krabbeln“. Das Wett-„Krabbeln“ um die Sonnenenergie wird voraussichtlich 2005 beginnen.

Weitere Informationen unter http://www.tuwien.ac.at/forschung/nachrichten/a-robyspace.html

14.09.2004   Quelle: TU Wien

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