1. Hohenheimer Energiepflanzentag: Strom, der auf dem Acker wächst

Seit dem 1. August garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den Betreibern von Biogasanlagen, die mit Nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden, knapp 20 Cent pro Kilowattstunde Strom – und das für die nächsten 20 Jahre. Ein Preis, bei dem es sich erstmals lohne, speziellen Mais und andere Pflanzenarten zur Energieerzeugung anzubauen, so die Universität Hohenheim in einer Pressemitteilung.  […]

Seit dem 1. August garantiert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) den Betreibern von Biogasanlagen, die mit Nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden, knapp 20 Cent pro Kilowattstunde Strom – und das für die nächsten 20 Jahre. Ein Preis, bei dem es sich erstmals lohne, speziellen Mais und andere Pflanzenarten zur Energieerzeugung anzubauen, so die Universität Hohenheim in einer Pressemitteilung.  Die Anbauflächen könnten bei dem derzeitigem Ertragspotenzial bald knapp werden. Neue Sorten, neue Techniken, nachhaltige Anbauverfahren, wirtschaftliche und umweltpolitische Fragen behandelt der öffentliche 1. Hohenheimer Energiepflanzentag am 18. September. Auf dem Versuchsgelände der Universität werden neue Energiepflanzensorten präsentiert.

Ein Jahr lang kann ein Hektar Mais laut Universität Hohenheim Glühbirnen, Waschmaschinen und Computer von fünf Haushalten antreiben – und außerdem noch Wärme produzieren. Zu diesem Zweck wird Biomasse in Tanks zu Biogas vergoren, aus dem Strom erzeugt wird. „Bis zu zehn Prozent des Energiebedarfs könnten in Deutschland mit Biomasse auf ökologische Art und Weise gedeckt werden“ rechnet Dr. Dirk Kauter vom Institut für Pflanzenbau und Grünland der
Universität Hohenheim.

Als starker Biomasse-Produzent gilt vor allem Mais. Züchter gehen davon aus, in wenigen Jahren Erträge von 30 Tonnen Trockenmasse zu erreichen, was dem Energiegehalt von etwa 13.000 Litern Heizöl entspricht. In der Praxis stoße der intensive Maisanbau jedoch an Grenzen: Die Pflanze habe einen hohen Bedarf an Wasser, Nährstoffen und Wärme. Auch die Umweltschützer urteilen kritisch: als ökologisch vertretbar gilt der Strom vom Acker vor allem dann, wenn Mais und andere Pflanzen sich in der Fruchtfolge abwechseln. Für Züchter stellen Energiepflanzen eine neue Herausforderung dar, so die Universität Hohenheim.

Die Hohenheimer Forschungsarbeiten zu nachwachsenden Energieträgern kombinieren deshalb das Fachwissen aus Pflanzenbau, landwirtschaftlichem Maschinenbau und Gärungstechnologie. Ziel ist es, mit ausgeklügelten Fruchtfolgen von Energiepflanzen nachhaltig hohe Energieerträge als Biogas oder auch als Bioethanol zu verwirklichen. Auf dem 1. Hohenheimer Energiepflanzentag stellen Hohenheimer Wissenschaftler und externe Referenten die aktuellen Entwicklungen dar. Gefördert werden die Forschungen durch die Landesstiftung Baden-Württemberg.

Ein Programm der Tagung finden Sie unter http://www.uni-hohenheim.de/pflanzenbau/aktuell/hohenheimermaistag/Flye-
r_Maistag.pdf

18.09.2004   Quelle: Universität Hohenheim, Institut für Pflanzenbau und Grünland

Schließen