Bundesverband Windenergie: Abzocke der Stromnetzbetreiber geht weiter

Als neuen Versuch der „Abzocke“ durch die Stromnetzbetreiber bewertet der Bundesverband WindEnergie (BWE) das Lancieren von nicht abgenommenen Zwischenergebnissen der sogenannten Dena-Netzstudie an die Presse. „Offenbar soll damit von Seiten der Stromversorger die nächste unbegründete Erhöhung der Netznutzungsentgelte vorbereitet werden“, bewertet Johannes Lackmann, Stellvertretender Präsident des BWE und Mitglied der Projektsteuerungsgruppe der Studie den Vorgang.  […]

Als neuen Versuch der „Abzocke“ durch die Stromnetzbetreiber bewertet der Bundesverband WindEnergie (BWE) das Lancieren von nicht abgenommenen Zwischenergebnissen der sogenannten Dena-Netzstudie an die Presse. „Offenbar soll damit von Seiten der Stromversorger die nächste unbegründete Erhöhung der Netznutzungsentgelte vorbereitet werden“, bewertet Johannes Lackmann, Stellvertretender Präsident des BWE und Mitglied der Projektsteuerungsgruppe der Studie den Vorgang.  Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet in ihrer Ausgabe vom 20.09.2004 über angebliche Kosten für den windbedingten Netzausbau in Höhe vom mehreren Milliarden Euro in den nächsten Jahren. „Die FAZ zitiert dabei einen Zwischenbericht aus dem Juli, der wegen massiver fachlicher Mängel von den Auftraggebern nicht abgenommenen worden ist“, kritisiert Lackmann. Die Netzstudie sei gemeinsam von Windbranche und Netzbetreibern in Auftrag gegeben worden. Die Daten zum Netzausbau seien allerdings von den Netzbetreibern e.on, Vattenfall und RWE selber bearbeitet worden. Deswegen seien eigens zwei unabhängige, externe Sachverständige hinzugezogen worden. Ihr erstes Fazit laut Lackmann: Die Zwischenergebnisse seien in wesentlichen Teilen nicht nachvollziehbar und widersprüchlich. Teilweise würden sich die Aussagen auf dem technischen Niveau eines Projektantrages bewegen.

„Der Zwischenbericht zeugt von ingenieurwissenschaftlichem Dilletantismus – oder Absicht! Technische Optimierungen werden vollständig ausgeschlossen. – Etwa so, als wenn eine Studie über den Autoverkehr der Zukunft noch mit dem PKW-Spritverbrauch der siebziger Jahre rechnen würde. Offenbar wollen sich die Netzbetreiber neue Argumente zurechtbiegen, um die Netze weiter auf Kosten der Stromverbraucher vergolden zu lassen. Die Windenergie soll dabei als Sündenbock herhalten“, so Lackmann.

20.09.2004   Quelle: Bundesverband WindEnergie e.V.

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