Britischer Premierminister Blair: Klimaschutz hat oberste Priorität

In einer Rede am 14.09.2004 sprach Großbritanniens Premierminister Tony Blair über die nach seiner Einschätzung größte Umweltherausforderung, der die Welt heute gegenübersteht: den Klimawandel. Blair fasste die Lage wie folgt zusammen: „Wenn das zutrifft, was die Wissenschaft uns über den Klimawandel sagt, und er nicht gedämpft wird, dann wird er katastrophale Folgen für unsere Erde […]

In einer Rede am 14.09.2004 sprach Großbritanniens Premierminister Tony Blair über die nach seiner Einschätzung größte Umweltherausforderung, der die Welt heute gegenübersteht: den Klimawandel. Blair fasste die Lage wie folgt zusammen: „Wenn das zutrifft, was die Wissenschaft uns über den Klimawandel sagt, und er nicht gedämpft wird, dann wird er katastrophale Folgen für unsere Erde haben. Fast sicher ist das, was die Wissenschaft sagt, zutreffend“.  Klimaschutz und Wirtschaftswachstum sind keine konkurrierenden Ziele

Die jüngsten Erfahrungen in Großbritannien hätten gezeigt, dass es sehr wohl möglich sei, Emissionsminderung und Wirtschaftswachstum miteinander zu verbinden, betonte Blair. Weitere Investitionen in Forschung und Technologie und die damit in Verbindung stehenden Unternehmen böten das Potenzial, die Möglichkeiten einer solchen gesunden Kombination von Nachhaltigkeit und Entwicklung zu verwirklichen. Um auf diesem Gebiet eine Führungsrolle in der Welt einnehmen zu können, müsse Großbritannien zunächst im eigenen Land Führungskraft unter Beweis stellen, so Blair. „Der G8- und der EU-Vorsitz im nächsten Jahr bieten eine hervorragende Möglichkeit, diese Diskussion auf einer neuen und besseren Ebene voranzubringen, die nach der Unstimmigkeit über Kyoto nun die Aussicht auf Einigung und konkretes Handeln bietet“, sagte Blair.

Zeit, zu handeln

Premierminister Blair hob in der Rede zentrale Aspekte seiner Strategie für die G8 hervor, bei der Afrika und der Klimawandel oberste Priorität haben würden: „Erstens möchte ich Übereinstimmung herbeiführen, was die grundlegenden wissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel und zu der Bedrohung angeht, die er darstellt. Diese Übereinstimmung gab es bisher nicht, und sie könnte die Grundlage für weitere Maßnahmen bieten“, so Blair. Zweitens macht Blair sich stark für die Einigung auf ein Verfahren zur Beschleunigung der wissenschaftlichen, technischen und anderweitigen Maßnahmen, die nötig seien, um der Bedrohung zu begegnen. Drittens, sei es ist unerlässlich, über die G8-Staaten hinaus andere Länder mit steigendem Energiebedarf einbeziehen, wie zum Beispiel China und Indien.

„Vor dem G8-Gipfel selbst schlagen wir vor, im Februar eine internationale wissenschaftliche Tagung im Hadley Centre for Climate Prediction and Research in Exeter abzuhalten“, so Blair. „Wir sind gewarnt. Bei den meisten Dingen erwarten wir, dass die Kinder auf ihre Eltern hören. Beim Klimawandel aber sollten die Eltern auf ihre Kinder hören. Es ist jetzt an der Zeit, damit anzufangen“, fordert Blair

Premierminister Tony Blair sprach anlässlich des 10-jährigen Bestehens des „The Prince of Wales Business & Environment Programme“ (Programm für Unternehmen und Umwelt des Prinzen von Wales) in London.

Eine gekürzte Version der Rede bietet die Britische Botschaft Berlin unter http://www.britischebotschaft.de/de/news/items/040914.htm. Den

Den vollständigen Text der Rede (Englisch) finden Sie unter http://www.number-10.gov.uk/output/Page6333.asp.

21.09.2004   Quelle: Britische Botschaft Berlin

Beliebte Artikel

Schließen