Russland für Kyoto-Abkommen zum Klimaschutz / USA blockiert weiter

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in dem positiven Votum der russischen Regierung zur Unterzeichnung des Kyoto-Abkommens einen entscheidenden Schritt im internationalen Klimaschutz. Die Umweltorganisation forderte die russische Duma auf, jetzt globale Verantwortung zu beweisen und die sofortige Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zu beschließen.  Wertvolle Zeit für mehr Klimaschutz sei bereits verloren, so […]

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in dem positiven Votum der russischen Regierung zur Unterzeichnung des Kyoto-Abkommens einen entscheidenden Schritt im internationalen Klimaschutz. Die Umweltorganisation forderte die russische Duma auf, jetzt globale Verantwortung zu beweisen und die sofortige Ratifizierung des Kyoto-Protokolls zu beschließen.  Wertvolle Zeit für mehr Klimaschutz sei bereits verloren, so der BUND in einer Pressemitteilung. Die internationale Gemeinschaft müsse sich sputen, damit der Klimawandel nicht zu schwersten sozialen, ökologischen und volkswirtschaftlichen Schäden führe.

„Russland hat eine zentrale Rolle beim globalen Klimaschutz“, betont BUND-Bundesgeschäftsführer Gerhard Timm. Mehr als 100 Staaten hätten das wichtige Kyoto-Abkommen schon ratifiziert. Zum völkerrechtlich verbindlichen Abkommen werde es aber erst, wenn Russland dabei ist. „Ihrer Verantwortung in dieser Frage wollen sich leider die USA entziehen. Es kommt darauf an, auch beim Präsidenten der Vereinigten Staaten ein Umdenken zu erreichen“, sagte Timm.

Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, neuen Schwung in die internationalen Klimaverhandlungen zu bringen, heißt es in der BUND-Pressemitteilung. So wichtig das Kyoto-Protokoll sei, reiche es bei weitem nicht aus, um die globale Klimaerwärmung zu stoppen. Empfindliche Ökosysteme wie Gletscher und Korallenriffe litten am meisten an den Folgen der Klimaerwärmung, welche zuerst auch die ärmeren Bevölkerung in vielen Teilen der Welt treffe. Das gelte auch für Russland zu, wo die einzigartige Tundra-Landschaft Sibiriens bedroht sei. Nach der Ratifizierung des Kyoto-Klimaprotokolls könne Russland verstärkt finanzielle und technologische Unterstützung erhalten, um ein effizientes und zukunftsfähiges Energiesystem aufzubauen. Das bringe den globalen Klimaschutz entscheidend voran.

30.09.2004   Quelle: BUND

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