Bremer Energie-Institut untersucht Ersatzbedarf für Kraftwerke im Küstenraum

Das Bremer Energie-Institut (BEI) hat im Rahmen eines Mitgliederseminars der Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB) ein Kurzgutachten vorgestellt mit dem Titel „Entwicklung der Kraftwerkskapazitäten an der deutschen Nordseeküste bei Ausbau der Windenergienutzung“ . In dem Gutachten werden die Restlaufzeiten der Kraftwerke im Nordseeraum erfasst und verschiedene Neubaumöglichkeiten für Stromerzeugungsanlagen unter ökonomischen, ökologischen und infrastrukturellen Gesichtpunkten verglichen.  […]

Das Bremer Energie-Institut (BEI) hat im Rahmen eines Mitgliederseminars der Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB) ein Kurzgutachten vorgestellt mit dem Titel „Entwicklung der Kraftwerkskapazitäten an der deutschen Nordseeküste bei Ausbau der Windenergienutzung“ . In dem Gutachten werden die Restlaufzeiten der Kraftwerke im Nordseeraum erfasst und verschiedene Neubaumöglichkeiten für Stromerzeugungsanlagen unter ökonomischen, ökologischen und infrastrukturellen Gesichtpunkten verglichen.  Eine wichtige Fragestellung dabei sei gewesen, wie neue Kraftwerke sich mit einem gleichzeitigen Ausbau der Windenergie vertragen.

Im Ergebnis zeige das Kurzgutachten, dass statistisch gesehen der gesamte Kraftwerkspark im Küstenraum bis zum Jahre 2020 ersetzt werden muss, da die maximale Lebensdauer der Kraftwerke erreicht werde oder eine Abschaltung im Atomkonsens vereinbart worden sei. Als Ersatzmöglichkeiten hat das BEI neue Gas- und Kohlekraftwerke hinsichtlich der Kapazitäten und der verfügbaren Infrastruktur für den Brennstofftransport betrachtet. Gleichzeitig wurden verschiedene Kombinationen von Gas- und Kohlekraftwerken mit Windparks durchgerechnet.

In der Küstenregion ist laut WAB in den kommenden Jahren mit einem stark ansteigenden Anteil der Windstromerzeugung (Onshore und Offshore) zu rechnen. Der erforderliche Ausgleich der fluktuierenden Einspeisung aus Windenergie führe zu veränderten Anforderungen an die Struktur des Kraftwerksparks. Für die Bereitstellung des wachsenden Regelenergiebedarfs eigneten sich vor allem hoch effiziente und schnell an- und herunterfahrbare Erdgaskraftwerke. Diese wiesen im Vergleich zu Kohle-Kraftwerken zudem ökologische Vorteile auf, da die spezifischen CO2-Emissionen bei der Stromerzeugung aus Erdgas nur etwa 50 % der Werte in Kohlekraftwerken erreichen.

Dr. Maren Hille, verantwortlich für das Gutachten beim BEI: „Unser Gutachten zeigt, dass im Küstenraum statistisch ein sehr großer Ersatzbedarf von Stromerzeugungskapazitäten vorhanden ist. Auf Grund der Tatsache, dass ausgewiesene Standorte vorhanden sind und gute infrastrukturelle Bedingungen vorliegen, besteht die Chance, Erzeugungskapazitäten in der Region zu erhalten und die hieraus resultierende Wertschöpfung regional nutzbar zu machen.“

„Das Gutachten zeigt, dass sich Windparks und moderne Gaskraftwerke gut ergänzen“ so Jan Rispens, Geschäftsführer der WAB: Mit etwa 15.000 Megawatt Leistung sei der Beitrag der Windenergienutzung an der Stromversorgung bereits heute auf etwa 4 Prozent gestiegen. Es sei wichtig, dass die Windbranche und die Energieversorger gemeinsam darüber nachdenken, welche Kraftwerke in Zukunft in einem umweltverträglichen Verbundsystem zusammenwirken, so Rispens weiter.

01.10.2004   Quelle: Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen e.V. (WAB)

Beliebte Artikel

Schließen