Neue Technik macht es möglich: umweltfreundlicher Strom aus Biomasse
Die Biomasse zählt zu den Hoffnungsträgern für eineumweltfreundliche Energieversorgung. Doch während in Großanlagen wahlweise Wärme oder Strom aus Holz gewonnen wird, erzeugen Kleinanlagen fast ausschließlich Wärme. Der Grund: es fehlt an geeigneter und vor allem wirtschaftlicher Technik. In einem von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit über 577.000 Euro unterstützten Forschungsvorhaben hat die Technische Universität Dresden eine Lösung für dieses Problem gefunden. In Zusammenarbeit mit dem Dampfturbinenhersteller Kühnle, Kopp & Kausch AG (Frankenthal) und der niedersächsischen RWE Piller GmbH (Osterode) haben die Forscher eine spezielle Dampfturbine für kleine Anlagen entwickelt, die direkt an einen Generator gekoppelt ist und so Strom erzeugt. Die Testphase begann am 26.10.2004 im Heizwerk Dresden-Reick der Dresdener Stadtwerke (DREWAG). Unter Federführung des Instituts für Energietechnik und des Elektrotechnischen Instituts der TU Dresden ist ein Prototyp entstanden, der nun seine Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen soll. Dazu wird die Pilotanlage an ein Dampfnetz der Stadtwerke Dresden angeschlossen. „Ziel des Projekts ist eine praktikable, vergleichsweise günstige und wirkungsvolle Technik, die den Brennstoff ideal nutzt“, so DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde.
Strom aus Holz
Zunächst wird Holz verbrannt, um mit dieser Energie Wasser zum Kochen zu bringen. Mit dem dabei entstehenden Wasserdampf wird die neue Dampfturbine in Bewegung gesetzt, die schließlich einen elektrischen Generator antreibt. Die Dresdener Dampfturbine ist direkt an einen elektrischen Generator gekoppelt – ohne das sonst übliche Getriebe. Zudem ist ihre Drehzahl variabel, wodurch mehr Strom erzeugt werden soll. „Die neue Technik zeigt bislang sehr gute Ergebnisse und ist in der Fachwelt auf positive Resonanz gestoßen“, sagt Brickwedde.
05.11.2004 Quelle: DBU Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH