Biokraftstoffe können bis zu einem Viertel des Bedarfs im Jahr 2020 decken

Welchen Beitrag die Biokraftstoffe in Zukunft leisten können, um die Mobilität zu sichern, werde vor dem Hintergrund steigender Ölpreise, begrenzter fossiler Ressourcen und ungelöster Klimaprobleme drängender, so die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in einer Pressemitteilung. Die Antwort gibt die aktuelle Potenzial-Abschätzung der Fachagentur FNR): Der Beitrag pflanzlicher Biokraftstoffe kann theoretisch mit bis zu einem Viertel […]

Welchen Beitrag die Biokraftstoffe in Zukunft leisten können, um die Mobilität zu sichern, werde vor dem Hintergrund steigender Ölpreise, begrenzter fossiler Ressourcen und ungelöster Klimaprobleme drängender, so die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) in einer Pressemitteilung. Die Antwort gibt die aktuelle Potenzial-Abschätzung der Fachagentur FNR): Der Beitrag pflanzlicher Biokraftstoffe kann theoretisch mit bis zu einem Viertel des Gesamtverbrauchs im Jahr 2020 durchaus beachtlich sein.  Grund dafür ist laut FNR zum einen der in Zukunft abnehmende Kraftstoffbedarf, zum anderen der wachsende Beitrag von synthetischen Biokraftstoffen, bei denen die Biomasse besonders effizient genutzt wird.

Zu den Biokraftstoffen zählen reines Pflanzenöl, Biodiesel aus Raps, Ethanol aus Getreide oder Rüben und Methan aus Biogas, das in Erdgas-Fahrzeugen eingesetzt werden kann. Besonders große Hoffnungen verbinden sich zudem mit synthetischen Biokraftstoffen, auch Biomass-to-Liquid-(BTL)-Kraftstoffe genannt, die das größte Mengenpotenzial bieten. Denn für sie ist nicht nur eine breite Rohstoff-Palette von der Energiepflanze bis zum Restholz nutzbar, sondern es können auch sämtliche Bestandteile der Pflanzen verwertet
werden.

Politik und Wirtschaft favorisieren einen möglichst hohen Pflanzensprit-Anteil am zukünftigen Kraftstoff-Mix aus mehreren Gründen: Biokraftstoffe können das knapper werdende Erdöl zumindest teilweise ersetzen. Dem Klimaschutz dienen sie, da sie sich bei der Verbrennung nahezu vollständig CO2-neutral verhalten. Ihre Nutzung erfordert zudem weniger aufwändige Anpassungen der Infrastruktur als Wasserstoff; auch die bestehende Motortechnik kann weitestgehend beibehalten werden. Werden Biokraftstoffe herkömmlichen Kraftstoffen beigemischt, entfallen entsprechende Neu-Investitionen sogar gänzlich. Schließlich mangelt es an Alternativen – es gibt keinen anderen klimaschonenden Energieträger, der kurzfristig und in ähnlicher Menge für den Verkehrsbereich zur Verfügung steht.

Mit Hilfe der Mineralölsteuer-Befreiung sind Biokraftstoffe schon heute auf dem Vormarsch. Im letzten Jahr betrug ihr Anteil am bundesdeutschen Kraftstoffverbrauch laut FNR bereits 1,4 Prozent, wozu vor allem Biodiesel beitrug. Seit diesem Jahr mischen die großen Mineralölkonzerne außerdem bis zu fünf Prozent des Rapsöl-Kraftstoffs herkömmlichem Diesel bei. In gleicher Höhe kann künftig auch Bioethanol, für das bereits mehrere Anlagen im Bau sind, Otto-Kraftstoffen zugesetzt werden. BTL-Kraftstoffe befinden sich noch im Entwicklungsstadium, dürften aber ab 2010 einen wachsenden Anteil zur Kraftstoffversorgung beitragen, so die FNR.

26.11.2004   Quelle: Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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