Europressedienst-Studie: Solarenergie schafft Arbeitsplätze

Der deutsche Solarmarkt weist in diesem Jahr starke Wachstumszahlen auf. Allein im Photovoltaikmarkt (Solarstrom) wird eine Verdopplung des Endkundenumsatzes auf zirka 1,5 Milliarden Euro erwartet. Von diesem Wachstumstrend können vor allem das deutsche Handwerk und der Mittelstand profitieren. „Die meisten Arbeitsplätze entstehen im Installationsbereich. Insgesamt rechnen wir in diesem Jahr mit einem Zuwachs von etwa […]

Der deutsche Solarmarkt weist in diesem Jahr starke Wachstumszahlen auf. Allein im Photovoltaikmarkt (Solarstrom) wird eine Verdopplung des Endkundenumsatzes auf zirka 1,5 Milliarden Euro erwartet. Von diesem Wachstumstrend können vor allem das deutsche Handwerk und der Mittelstand profitieren. „Die meisten Arbeitsplätze entstehen im Installationsbereich. Insgesamt rechnen wir in diesem Jahr mit einem Zuwachs von etwa 5.000 neuen Arbeitsplätzen im Bereich Handwerk, Handel und Produktion“, so Gerhard Stryi-Hipp, Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarindustrie e.V. (BSi).   Für viele klassische Handwerksbetriebe öffne sich mit der boomenden Solartechnik ein neues, lukratives Geschäftsfeld. Elektrotechniker, SHK-Installateure und Dachdecker zeigten gleichermaßen ein überaus hohes Interesse sowohl für die Photovoltaik (Solarstrom) als auch für die Solarthermie (Solarwärme). Das ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Europressedienst-Studie „Der Solarmarkt in Deutschland 2004“, die erstellt wurde in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband BSi, dem Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH), dem Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) sowie dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH).

10.000 neue Arbeitsplätze im Handwerk

Rund 2.500 Handwerksbetriebe wurden von August bis Oktober 2004 zu ihrem Interesse an einem Einstieg in die Solarbranche befragt. 32,5 Prozent der Elektrotechniker wollen in den Solarstrommarkt einsteigen, 19,4 Prozent in den Solarwärmemarkt. In der SHK- und Dachdeckerbranche sind es überdurchschnittlich hohe Zahlen, die einen Einstieg vorsehen: 40,3 Prozent der SHKler und 34,2 Prozent der Dachdecker wollen in den Photovoltaikmarkt einsteigen, während in Solarthermie 32,8 Prozent der SHKler und 25,9 Prozent der Dachdecker einsteigen wollen. Allgemein zeigen jüngere Betriebe, die bislang noch nicht tätig sind, ein weitaus höheres Interesse an einem Einstieg in die Solarbranche als ältere Betriebe. In Bezug auf die Umsatzgröße haben Kleinbetriebe mit einem Umsatz bis 200.000 Euro tendenziell weniger Interesse an einem Markteintritt als Betriebe mit höheren Umsätzen. „Die geplanten Geschäftserweiterungen sind mehrheitlich mit Neueinstellungen verbunden. Hier ergibt sich ein Gesamtpotenzial von bis zu 10.120 neuen Arbeitsplätzen im Handwerk“, so Michael Forst, Chefredakteur des Europressedienstes.

EEG wirkt sich direkt auf den Arbeitsmarkt aus

Das zu Beginn des Jahres novellierte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ist laut Europressedienst ein wichtiger Grund für das starke Wachstum im Photovoltaikmarkt. „Maßnahmen, die den handwerklichen Bereich betreffen, so wie es beim EEG der Fall ist, wirken sich direkt auf den Arbeitsmarkt aus“, so Simon-Boris Estermann, Vorsitzender Bundesfachbereich Elektrotechnik ZVEH. Ein weiterer Grund für das große Interesse an Solar seien die Rückgänge im klassischen Handwerksgeschäft. Branchenübergreifend zeige sich, dass mittlere und größere Betriebe PV-Privatanlagen als Hauptwachstumsfeld identifizieren. Kleine Betriebe bis 200.000 Euro Umsatz sehen das traditionelle Handwerksgeschäft weiterhin als Bereich mit Potenzial. Solarthermie habe gerade bei mittleren Betrieben aus SHK und Dachdeckerei einen Stellenwert, bleibe aber in Bezug auf Wachstumserwartungen deutlich hinter Photovoltaik zurück.

Auch die europaweit gesteckten Ziele zum Klimaschutz und das gestiegene Umweltbewusstsein in der Bevölkerung seien ein wichtiger Wachstumsmotor für den Solarmarkt. So weist Norbert Hain, Geschäftsführer LIV Dachdecker Hessen, auf die Bedürfnisse der Endkunden hin: „Für Dachdeckerbetriebe wird es zunehmend wichtiger werden, aktiv auf Bauherren zuzugehen und für die Möglichkeiten, die Solarthermie und Photovoltaik in sich bergen, zu werben. Gleichzeitig muss dem Dachdecker klar sein, dass Bauherren zunehmend Leistungen aus einer Hand verlangen und nicht mehr den „Gewerkekoordinator“ im eigenen Bauvorhaben spielen wollen. Diesem Trend muss durch Gewerkekooperationen zwischen Dachdeckern, Elektrikern und Heizung / Sanitärfachleuten Rechnung getragen werden.“ Udo Wirges, Leiter Informationsstelle für Energie- und Umwelttechnik ZVSHK betont jedoch, dass „gerade im solarthermischen Bereich die SHK-Betriebe überwiegend selbständig arbeiten und keine Kooperationen notwendig sind“.

Weiterbildung und Initiativen weisen den Weg

Wie die Studie zeigt, spielen umfassende Weiterbildung und Initiativen im Bereich Solarthermie und Photovoltaik eine wichtige Rolle für die Handwerker. „Solarinitiativen wie „Solar – Na klar“ und „SOLARWÄRME PLUS“ seien wichtige Schritte in die richtige Richtung“, so Udo Wirges. „Darüber hinaus bietet der Zentralverband SHK seinen Mitgliedsbetrieben Weiterbildungen im Bereich Solarthermie an und hat für die Photovoltaik die notwendigen handwerksrechtlichen Grundlagen geschaffen.“

Die komplette Studie kann über den Europressedienst bezogen werden:
Europressedienst – Bonn; Dorotheenstraße 8; D-53111 Bonn; Fon: +49 (0)228 – 3694465; Email: mailto:photovoltaik@europressedienst.com

02.12.2004   Quelle: Europressedienst – Bonn   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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