WWF: E-Mail-Aktion „Europa muss Lokomotive im Klimazug bleiben“

Vor dem Start der UN-Klimakonferenz in Buenos Aires ruft die Umweltstiftung WWF dazu auf, E-Mails an Bundesumweltminister Jürgen Trittin, und Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, zu senden. Die beiden Minister sollen aufgefordert werden, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass das internationale Recht so gestärkt wird, dass tiefe Einschnitte in die CO2-Emissionen gemacht werden können. […]

Vor dem Start der UN-Klimakonferenz in Buenos Aires ruft die Umweltstiftung WWF dazu auf, E-Mails an Bundesumweltminister Jürgen Trittin, und Wolfgang Clement, Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit, zu senden. Die beiden Minister sollen aufgefordert werden, sich gemeinsam dafür einzusetzen, dass das internationale Recht so gestärkt wird, dass tiefe Einschnitte in die CO2-Emissionen gemacht werden können.   Voraussetzung dafür sei, dass auch die Stromwirtschaft in Sachen Klimaschutz endlich in die Pflicht genommen werde, und sich vor allem die europäische Staatengemeinschaft gegen Angriffe der Bush-Regierung auf das Kyoto-Protokoll zum Schutz des Klimas wehre, so der WWF.

Stromunternehmen nicht bereit zu Investitionen in klimafreundliche Alternativen

Der neue WWF-Bericht „Ranking Power“ zeige, dass die Stromunternehmen in der EU nach wie vor die Realität des Klimawandels ignorieren. Sie pumpten weiter CO2 in die Atmosphäre, indem sie auf Kohle setzen, dem klimaschädlichsten aller Brennstoffe, kritisiert der WWF. Mit knapp 37 Prozent der CO2-Emissionen sei die Stromwirtschaft durch die immense Verbrennung fossiler Energieträger einer der Hauptverursacher des Klimawandels. Bisher seien die Stromunternehmen jedoch nicht bereit, ihre Emissionen durch Investitionen in klimafreundliche Alternativen wie erneuerbare Energien und Energieeffizienz spürbar zu reduzieren. „Die Weigerung der Stromkonzerne, einen anspruchsvollen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten, nimmt die Regierungen in die Pflicht. Sie sind nun gefordert, den Verschmutzern klare Vorgaben zu machen“, appelliert der WWF an die Politiker. Ab dem 6. Dezember 2004 werden sich Regierungsvertreter aus aller Welt in Buenos Aires zu der zehnten UN-Klimakonferenz treffen. Dies wird eine wichtige Gelegenheit sein, weitere Maßnahmen gegen den Klimawandel zu beschließen, betont der WWF.

Der Klimawandel findet längst statt

Die Europäische Union habe beim Klimaschutz bisher eine Vorreiterrolle eingenommen, so der WWF. Sie habe auch maßgeblich dazu beigetragen, dass das Kyoto-Protokoll in Kraft treten kann. Jetzt gehe es darum, für die Zeit nach 2012 tief greifende Emissionsreduktionen zu vereinbaren. „Fordern Sie daher jetzt die EU auf, diese einschneidenden Emissionsreduzierungen zu beschließen. Wenn die Stromunternehmen weiterhin unsere Atmosphäre verschmutzen, haben wir bald keine Chance mehr, eine Klimakatastrophe noch abzuwenden“, heißt es in dem Aufruf der Umweltstiftung. „Wir sehen seine verheerenden Auswirkungen bereits überall auf der Welt. Der Nordpol schmilzt ab, und im Jahr 2100 dürfte die gesamte Arktis im Sommer eisfrei sein. Mit verheerenden Folgen für uns alle weltweit: Der dadurch ansteigende Meeresspiegel bedroht allein in Bangladesh viele Millionen Menschen, die an der Küste leben, in ihrer Existenz. Die Malediven werden nach Meinung von Wissenschaftlern in 30 Jahren völlig überflutet sein.“

Es ist offensichtlicher als je zuvor, dass etwas getan werden muss.

Die Teilnehmer an der E-Mail-Aktion sollen den Umwelt- und den Wirtschaftsminister daran erinnern, dass die US-amerikanische Regierung sich bislang geweigert hat, effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel zu ergreifen. Nun müsse verhindert werden, dass es ihr auf der Klimakonferenz in Buenos Aires gelinge, das Kyoto-Protokoll zu verwässern. Es sei entscheidend, dass die EU das Kyoto-Protokoll vor solchen Versuchen schütze. Es sei entscheidend, zu einer gemeinsamen Verständigung zu kommen, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad Celsius bis Ende des Jahrhunderts gegenüber vorindustriellen Zeiten zu begrenzen – denn dies sei die Gefahrenschwelle für die Erde.

Weitere Informationen unter http://www.wwf.de/naturschutz/klima/emailaktion/

02.12.2004   Quelle: WWF   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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