NABU fordert aktivere Umwelt- und Naturschutzpolitik im kommenden Jahr

Der Naturschutzbund NABU hat Bund und Länder für das Jahr 2005 zu einer aktiveren Umwelt- und Naturschutzpolitik aufgefordert. „Am Ende des Jahres 2004 bleiben zu viele Fragen offen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Spätestens die alarmierenden Daten des jüngsten Waldzustandsberichtes hätten die Notwendigkeit einer ökologischen Waldwirtschaft verdeutlicht, so Tschimpke: „Nur naturnahe Wälder sind stabile Wälder.“  Auch […]

Der Naturschutzbund NABU hat Bund und Länder für das Jahr 2005 zu einer aktiveren Umwelt- und Naturschutzpolitik aufgefordert. „Am Ende des Jahres 2004 bleiben zu viele Fragen offen“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Spätestens die alarmierenden Daten des jüngsten Waldzustandsberichtes hätten die Notwendigkeit einer ökologischen Waldwirtschaft verdeutlicht, so Tschimpke: „Nur naturnahe Wälder sind stabile Wälder.“  Auch sei das vorläufige Scheitern der Föderalismusreform zwar sehr bedauerlich, aber noch lange kein Grund für die Bundesregierung, die im Koalitionsvertrag festgeschriebene Novellierung von Bundesjagd- und Bundeswaldgesetz weiter zu verschleppen.

Regierung hat Chance vertan, den Emissionshandel als effizientes Klimaschutzinstrument zu nutzen

Als weiteren Grund für die starke Zunahme geschädigter Bäume nannte Tschimpke die anhaltende Luftverschmutzung. Daher sei es unverständlich, dass die Bundesregierung seit über einem Jahr mit der Fortschreibung des nationalen Klimaschutzprogramms auf sich warten lasse. „Wenn wir auf nationaler Ebene weiterhin zögern, werden wir bald unsere Vorreiterrolle beim internationalen Klimaschutz einbüßen“, so der NABU-Präsident. Zudem habe die Bundesregierung mit dem Nationalen Allokationsplan zur Zuteilung von CO2-Emissionsrechten die Chance vertan, den Emissionshandel als effizientes Klimaschutzinstrument zu nutzen.

Lob für EEG-Novelle; Nachbesserungsbedarf bei der Biomasse

Positiv bewertete Tschimpke die Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), die den notwendigen Aufschwung der erneuerbaren Energien weiter befördern dürfte. Bei der künftigen Nutzung von Biomasse gebe es aus naturschutzfachlicher Sicht allerdings noch Nachbesserungsbedarf.
Auch die anhaltende Untätigkeit bei der ökologischen
Neuausrichtung der Verkehrspolitik ist nach Ansicht des NABU für die schleppende Entwicklung des Klimaschutzes mit verantwortlich. „Wir brauchen die Senkung der Lärm- und Treibhausgasemissionen, den Abbau der Steuervergünstigungen im Flugverkehr, den Verzicht auf den Ausbau der Binnenschifffahrtswege und die Ausweitung der Lkw-Maut auf das gesamte Straßennetz“, sagte der NABU-Präsident.

28.12.2004   Quelle: NABU   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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