Integration von Windstrom: Beitrag der Berliner Zeitung sorgt für Diskussionen

Ein Artikel der Berliner Zeitung zur so genannten dena-Netzstudie sorge zurzeit für Diskussionen in den Medien, berichtet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer Pressemitteilung. Die dena, die Projektsteuerungsgruppe der Studie „Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore bis zum Jahr 2020“ leitet, weist darauf hin, dass derAbschlussbericht der […]

Ein Artikel der Berliner Zeitung zur so genannten dena-Netzstudie sorge zurzeit für Diskussionen in den Medien, berichtet die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) in einer Pressemitteilung. Die dena, die Projektsteuerungsgruppe der Studie „Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore bis zum Jahr 2020“ leitet, weist darauf hin, dass derAbschlussbericht der Studie bislang lediglich als Entwurf vorliege und zurzeit durch die externen Gutachter geprüft werde.  In der Projektsteuerungsgruppe sind vertreten die Windenergie-, die Kraftwerks-, die Übertragungsnetz- und die Anlagenbaubranche, externe Sachverständige zur studienbegleitenden Plausibilitätsprüfung, das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit sowie das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit.

Berliner Zeitung : Ausbau der Windkraft könnte zu Netzstörungen führen

Laut Berliner Zeitung vom 11. Januar 2005 kommt die Netzstudie zu dem Ergebnis, der politisch gewünschte Ausbau der Windkraft und die Unregelmäßigkeit der Stromproduktion durch Wind könnten zu schweren Störungen im Netz führen. Die Berliner Zeitung zitiert den Gutachter Professor Jürgen Schmid, der in einer internen Stellungnahme zu der Studie ein „eine konstruktive, an Lösungen orientierte Aufarbeitung der Problems“ gefordert habe.

BMU: Stromnetz für die Aufnahme von Strom aus Windkraft geeignet

„Die Integration der Windenergie in Deutschland an Land und auf dem Meer in das Stromnetz läßt sich bis zum Jahr 2020 zu vernünftigen Kosten bewältigen“. Dies ergibt sich für das Bundesumweltministerium (BMU) aus dem Entwurf des Abschlussberichtes des Netzgutachtens der dena. Danach falle der Ausbau der Stromnetze geringer und moderater aus als erwartet, wodurch keine erheblichen Auswirkungen auf die Strompreise zu erwarten seien, heißt es in einer BMU-Pressemitteilung. Nach ersten Schätzungen müsse ein Durchschnittshaushalt für diesen Netzausbau insgesamt zwischen 0,7 und 1,1 Cent pro Jahr bezahlen.

„Sollten sich die Informationen bestätigen, hält das Gutachten bis 2007 keinen Netzneubau für notwendig. Erst danach wäre das Netz stufenweise auszubauen“, so das BMU. Das Bundesumweltministerium erwartet, dass die Studie neben der Einspeisung der Windkraft auch den Ersatz alter Kohle- und Atomkraftwerke durch neue Kohle- und Gaskraftwerke sowie den wachsenden Stromhandel berücksichtigt.

Umweltministerium fordert ergänzende Studie über weitere Systemlösungen

Bis zur Realisierung des notwendigen Netzausbaus stehen laut BMU technische Überbrückungslösungen zur Verfügung, die zum Teil bereits heute von den Windenergieanlagen geleistet werden könnten. Die zusätzlichen Regelenergiekosten würden im Vergleich zu den bisher genannten Kosten deutlich geringer ausfallen. Weitere intelligente technische Systemlösungen zur Integration der Windenergie, die zum Teil bereits heute im Ausland praktiziert würden und die zu deutlichen Kosteneinsparungen führen könnten, werden laut BMU im Netzgutachten nicht untersucht. Diese Untersuchungen sollten nach Auffassung des Bundesumweltministeriums in einer ergänzenden Studie nachgeholt werden.

dena-Ergebnisse frühestens ab 17. Januar 2004

Die Studienergebnisse sollen von den Auftraggebern in der Projektsteuerungsgruppe (PSG) am 17. Januar 2005 nochmals diskutiert und im Anschluss daran der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Stephan Kohler, Geschäftsführer der dena, zum aktuellen Stand der Studie: „Der derzeitige Entwurf durchläuft im Moment den mit allen Beteiligten vereinbarten Abstimmungsprozess. Der Entwurf wird am 17. Januar von der Projektsteuerungsgruppe diskutiert. Erst dann können wir uns detailliert zum Thema äußern.“

Die endgültigen Ergebnisse der Studie „Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore bis zum Jahr 2020“ will die dena nach der PSG-Sitzung im Rahmen einer Pressekonferenz veröffentlichen.

12.01.2005   Quelle: Deutsche Energie Agentur GmbH, BMU, Berliner Zeitung   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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