Grüne: Clement hat sich bei erneuerbaren Energien verrechnet

„Die Zahlen, die Minister Clement für die Kosten von Ökostrom nennt (aktuell jährlich 1,4 Milliarden Euro ansteigend bis 2015 auf 5,4 Milliarden Euro) haben mit dem Thema der Netzstudie (Regel und Reserveenergiekosten sowie Netzausbau) nichts zu tun!“. So kommentierte Michaele Hustedt, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, in einer Pressemitteilung die These von Bundeswirtschaftsminister […]

„Die Zahlen, die Minister Clement für die Kosten von Ökostrom nennt (aktuell jährlich 1,4 Milliarden Euro ansteigend bis 2015 auf 5,4 Milliarden Euro) haben mit dem Thema der Netzstudie (Regel und Reserveenergiekosten sowie Netzausbau) nichts zu tun!“. So kommentierte Michaele Hustedt, energiepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, in einer Pressemitteilung die These von Bundeswirtschaftsminister Clement, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien künftig sehr teuer werde.  Die von Clement genannten Zahlen stellen laut Hustedt die absoluten Kosten für die produzierten Kilowattstunden durch Erneuerbare Energien dar. Diese würden natürlich ansteigen, weil in Deutschland immer mehr Strom aus erneuerbaren Energien produziert werde. „Wenn man ehrlich ist, muss man natürlich den Wert der Kilowattstunden am Markt gegen rechnen“, so Hustedt. Selbst Minister Clement räume ein, dass die produzierte Kilowattstunde aus fossilen Energieträgern aufgrund von notwendigen Neuinvestitionen und steigenden Primärenergiepreisen für Kohle, Gas und Uran zunehmend teurer würden.

„Der Bundeswirtschaftsminister rechnet bewusst falsch“

Die tatsächlichen zusätzlichen Kosten durch den wachsenden Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien würden deshalb deutlich geringer ausfallen, so Hustedt. „Die genannten 5,4 Milliarden Euro beziehen sich auf das voraussichtliche Vergütungsvolumen des EEG im Jahre 2015. Durch Absenken der Vergütung für Erneuerbare und den steigenden Kosten für fossile Energieträger wird die Windkraft keine reale Mehrbelastung für den Verbraucher darstellen“, betont Hustedt. Der Minister rechne hier bewusst falsch, um seine grundsätzliche Kritik am EEG zum wiederholten Mal vorzubringen. Es sei nicht sehr zielführend, wenn er jeden Anlass nutze eines der großen Erfolgsprojekte der rot-grünen Koalition zu diskreditieren, zudem noch mit Argumenten, die einer seriösen wissenschaftlichen Überprüfung nicht stand hielten, kritisiert die energiepolitische Sprecherin der Grünen. Die Kernaussage der Studie sei vielmehr, dass eine Netzintegration der Windkraft machbar und finanzierbar sei und Netzausbau und Regel- sowie Reserveenergiekosten als Gegenargument gegen den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien nicht herhalten könnten (1,15 Milliarden Euro bis 2015), unterstreicht Hustedt. Die rot-grüne Koalition solle deshalb diese Studie als Bestätigung sehen, den Kurs zum Einstieg ins Solarzeitalter konsequent fortzusetzen.

Wind, Sonne, Biomasse und Erdwärme maßlos unterschätzt

Unverständlich sei, warum Clement sich Sorgen über eine zunehmende Primärenergieabhängigkeit von Krisenregionen wie dem Nahen Osten, Russland und der Kaspischen Region mache, den Wert der heimischen Energiequellen wie Wind, Sonne, Biomasse, Erdwärme aber maßlos unterschätze. Der Landwirt als Energiewirt der Zukunft, die Wertschöpfung, die damit in der Region bleibe und die Reduktion der Abhängigkeit von Krisenregionen sprächen für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, so Hustedt.

19.01.2005   Quelle: Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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