PYRON-Wüstenprojekt soll Solarstrom für Europa liefern

Solarstrom für Europa soll künftig in Südeuropa und Nordafrika erzeugt werden. Neuartige Megakraftwerke seien durchaus geeignet, Europas gesamten elektrischen Energiebedarf zu decken, so die kalifornischen Solarentwickler PYRON-SOLAR und BOEING-Spectrolab in einer Pressemitteilung. Das erste Kraftwerk, das nach dem PYRON-BOEING-Prinzip in El Cajon bei San Diego gebaut wurde, zeige, dass Solarstrom mit Elektrizität aus fossilwärme-gefeuerten Kraftwerken […]

Solarstrom für Europa soll künftig in Südeuropa und Nordafrika erzeugt werden. Neuartige Megakraftwerke seien durchaus geeignet, Europas gesamten elektrischen Energiebedarf zu decken, so die kalifornischen Solarentwickler PYRON-SOLAR und BOEING-Spectrolab in einer Pressemitteilung. Das erste Kraftwerk, das nach dem PYRON-BOEING-Prinzip in El Cajon bei San Diego gebaut wurde, zeige, dass Solarstrom mit Elektrizität aus fossilwärme-gefeuerten Kraftwerken konkurrieren könne.
  Wasserstoff-Produktion zur Überbrückung der Nacht

Das „Wüsten-Projekt“ von PYRON sieht bevorzugt die Nutzung der ebenen Wüsten mit extremen Bestrahlungswerten von bis zu 2.850 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter in Nordafrika zur Erzeugung von Solarstrom vor. Zur Überbrückung der Nacht und der seltenen Bedeckungsstunden soll ein Teil der täglichen Elektrizitätsernte zur Wasserspaltung (Elektrolyse) eingesetzt werden. Der produzierte Wasserstoff, aber auch die achtfach größere Masse an bisher nicht verwertetem Sauerstoff, sollen zur Nachtstromerzeugung gespeichert werden. Sobald die Sonneneinstrahlung am späteren Nachmittag zur Netzversorgung nicht mehr ausreiche, sollen Wasserstoff (2H2) und Sauerstoff (O2) in einem magneto-plasma-dynamischen Generator verbrannt werden. Der Gasstrahl mit Temperaturen von über 3.300 Kelvin (thermodynamische Temperatur) erlaube Werte, die in verwirklichten magneto-plasma-dynamischen Generatoren nicht erreichbar gewesen seien, da der Stickstoffanteil der Verbrennungsluft mit erhitzt werden musste. Dieser Gasstrom soll zum Antrieb von Gasturbinen eingesetzt, die Generatoren zur Erzeugung weiterer Elektrizität antreiben. Dadurch werde ein hoher Gesamtwirkungsgrad für die Nachtstromerzeugung erreicht. Die Abgaswärme der Turbinen soll zur Heißdampfelektrolyse und anteilig zur Aufheizung des Elektrolyten im Mitteltemperatur-Hydrolyseur eingesetzt, was bei gleichem Einsatz an Solarelektrizität zu einer größeren Gasausbeute führe.

Für den interkontinentalen Elektrizitätstransport durch Hochspannungs-Gleichstrom-Leitungen lassen sich nach Auffassung der beiden Unternehmen die Erfahrungen der 1.400 km langen Verbindung zwischen dem Cabora-Bassa-Kraftwerk und Johannesburg nutzen; für den Unterwasser-Transport das Euro-Kabel und das Viking-Kabel, beide mit rund 700 MW Transport-Leistung. Zur Speisung der europäischen Stromnetze soll die Solar-Wasserstoff-Erzeugung treten, die das „Benzin von morgen“ liefern soll. Wasserstoff lasse sich in Pipelines über beliebig große Strecken transportieren.

06.02.2005   Quelle: PYRON-SOLAR, BOEING-Spectrolab, pts   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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