efc-Brennstoffzellen-Heizgeräte in der Testphase

Ein Einfamilienhaus effektiv mit Energie zu versorgen, heißt in der Regel: Heizen mit Brennwerttechnik und Strom separat zukaufen. Techniken zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die sich in anderen Einsatzfeldern bereits bewähren, sind für das Einfamilienhaus bislang weniger geeignet. Um diese Lücke zu schließen, entsteht im Entwicklungslabor der Hamburger european fuel […]

Ein Einfamilienhaus effektiv mit Energie zu versorgen, heißt in der Regel: Heizen mit Brennwerttechnik und Strom separat zukaufen. Techniken zur gleichzeitigen Erzeugung von Strom und Wärme in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), die sich in anderen Einsatzfeldern bereits bewähren, sind für das Einfamilienhaus bislang weniger geeignet. Um diese Lücke zu schließen, entsteht im Entwicklungslabor der Hamburger european fuel cell gmbh (efc), einer Tochter der britischen Baxi Group, eine alternative KWK -Technologie: das Brennstoffzellen-Heizgerät (BZH).
 
Künftig soll es bis zu 75 Prozent des Strom- und 100 Prozent des Wärmebedarfs eines Einfamilienhauses decken – und das bei niedrigeren Energiekosten und einer Reduktion der CO2-Emission um 25 bis 50 Prozent.

Brennstoffzelle und Erdgasreformer

Die Anlagen lassen sich an das normale Erdgasnetz anschließen und stellen Wärme mit einem modulierbaren Temperaturniveau zur Verfügung. Verwendet wird dabei eine Kombination aus Niedertemperatur-PEM-Brennstoffzelle (Polymer Elektrolyt Membran) und Erdgasreformer. Der Reformer zerlegt das im Erdgas enthaltene Methan (CH4) in seine Bestandteile und generiert dabei Wasserstoff. Dieser reagiert in der Brennstoffzelle mit Sauerstoff aus der Luft, wobei Elektrizität und Wärme entstehen. Wechselrichter bereiten den elektrochemisch erzeugten Gleichstrom für die Einspeisung ins 230-V-Stromnetz auf. Eine solche PEM-Brennstoffzelle findet sich in der Beta-Unit – so heißt der BZH-Prototyp der efc.

Feldversuch Mitte 2005

Der Entwicklungsstand der Beta-Unit rechtfertige inzwischen Tests mit kompletten Anlagen, heißt es in einer efc-Pressemitteilung. Zunächst testet efc Funktion und Zusammenspiel aller Komponenten im Labor. Voraussichtlich Mitte des Jahres sollen die ersten Beta-Units den Feldversuch antreten. Energieversorger oder andere potenzielle Anwender sollen dann einbezogen werden, um ihre Anforderungen für den Folgeprototyp (der „Gamma-Unit“) zu definieren. Auch das Fachhandwerk kann sich im Rahmen der Feldtests frühzeitig mit der BZH-Technik vertraut machen. Parallel simuliere efc die wirtschaftlich und ökologisch optimale Kombination der Komponenten, verschiedene Bedarfsfälle in Tages- und Jahreszeiten, sowie verschiedene Aufstellorte des BZH. Auf Basis der Simulationsergebnisse sowie der Labor- und Feldtests soll schließlich ein Gesamtsystem entstehen, das optimal auf die Bedürfnisse des europäischen Marktes zugeschnitten ist. Die Kraft-Wärme-Kopplung könnte so – wahrscheinlich schon gegen Ende dieses Jahrzehnts – Einzug in den häuslichen Kellern finden, kündigt efc an.

14.02.2005   Quelle: european fuel cell GmbH   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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