SPD: Wir nähern uns beim Klimawandel dem Punkt ohne Umkehr

„Das Jahr 2005 muss der Beginn einer zweiten Phase einer umfassenden Klimaschutzpolitik werden. Das gebietet nicht nur die alarmierende Zunahme großer Naturkatastrophen, sondern auch beängstigende wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel.“ Das erklärte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Mueller zu neuen Forschungsergebnissen, welche die Dramatik des Klimawandels zeigen.  Die Folgen des vom Menschen verursachten „Schließens […]

„Das Jahr 2005 muss der Beginn einer zweiten Phase einer umfassenden Klimaschutzpolitik werden. Das gebietet nicht nur die alarmierende Zunahme großer Naturkatastrophen, sondern auch beängstigende wissenschaftliche Erkenntnisse über den Klimawandel.“ Das erklärte der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Michael Mueller zu neuen Forschungsergebnissen, welche die Dramatik des Klimawandels zeigen.  Die Folgen des vom Menschen verursachten „Schließens der Atmosphärenfenster“, das eine Aufheizung der Atmosphäre zur Folge habe, seien in den letzten Jahrzehnten noch überwiegend theoretische Ausnahmen gewesen. Doch heute sei klar, dass der Mensch ein gefährliches Experiment mit der Zerbrechlichkeit der Erde begonnen habe, so Müller.

„Hitzewelle“ in der Arktis

Eine neue internationale Studie von rund 300 Wissenschaftlern komme zu dem Ergebnis, dass die Arktis sich zwei Mal schneller erwärme als der Rest der Welt, heißt es in der Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion. Das arktische Eis habe in den letzten drei Jahrzehnten bereits mehr als 20 Prozent abgenommen, vor allem sei die Eisdecke heute um 40 Prozent dünner als 1970. In diesem Winter erlebe die Arktis eine „Hitzewelle“, denn die durchschnittlichen Temperaturen übertreffen die historischen Mitteltemperaturen um acht bis neun Grad Celsius. Gleichzeitig würden in der Stratosphäre, 20 Kilometer über der Arktis, außerordentlich tiefe Temperaturen gemessen. Dies könne den Abbau der schützenden Ozonschicht verstärken.

Klimawandel nähert sich dem Punkt ohne Umkehr

In den letzten Jahren werde ein sprunghafter, auch für die Wissenschaftler überraschender Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der unteren Luftschicht festgestellt, so Müller. Dadurch könne die Entwicklung außer Kontrolle geraten. Auf einer Klimakonferenz der pazifischen Inselstaaten habe der Vorsitzende des von den Vereinten Nationen eingesetzten Wissenschaftlergremiums, Rajendra Pacaa, erklärt, der Klimawandel nähere sich dem Punkt ohne Umkehr. Es bleibe nur noch ein kleines Zeitfenster, um zu handeln, dass sich aber schnell schließen werde. Schnelles Handeln sei notwendig, weil sonst die ökologische Selbstzerstörung der Menschheit zu einer realen Gefahr werde. Die Zahl der Umweltflüchtlinge nehme schon heute dramatisch zu.

Deutschland und die Europäische Union gefordert

Eine zentrale Rolle, ob der Klimawandel gemildert und letztlich gestoppt werde, spielen laut Müller Deutschland und die Europäische Union, nachdem die militärische und ökonomische Supermacht USA so eklatant versage. Dem müsse das Nationale Klimaschutzprogramm Rechnung tragen, das in diesem Jahr zur Beschlussfassung ansteht. Die SPD wolle, eine Minderung des wichtigsten Treibhausgases Kohlendioxid (CO2) um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 erreichen, sofern die EU auch ihre Anstrengungen verstärkt.

Chancen durch Entwicklung zukunftsweisender Energietechniken

„Klimaschutz ist eine Chance für Innovationen und Arbeitsplätze. Versagen beim Klimaschutz kommt dagegen allen teuer, ganz abgesehen von den Schäden an Mensch und Natur“, so Müller. Deutschland brauche bei der ökologischen Modernisierung „Toprunner“: die effizientesten Fahrzeuge, sparsame Haushaltsgeräte, das Sieben-Liter-Haus, die besten Solaranlagen und eine leistungsfähige Infrastruktur mit Kraft-Wärme-Kopplung. Die moderne Informationstechnologie müsse genutzt werden, um zu flexiblen, dezentralen Erzeugungs- und Nutzungsstrukturen bei Strom, Wärme und Kälte zu kommen. „Unsere Klimapolitik stützt sich nicht auf Angst, ebenso wenig wie unsere Atompolitik. Sondern wir sehen in einer vernünftigen Politik große Chancen für Deutschland, Vorreiter beim Klimaschutz zu sein sowie gleichzeitig bei der Entwicklung zukunftsweisender Energietechniken die Nase vorn zu haben und einen Weltmarkt mit Zukunft zu erschließen. Das ist sinnvoll für mehr Wertschöpfung und die Schaffung zukunftsweisender Arbeitsplätze. Die notorischen Bedenkensträger, Blockierer und Interessenvertreter müssen zurücktreten“, fordert Müller: „Wir können es uns nicht leisten, stehen zu bleiben“. Die SPD denke auch an Morgen und richte ihre Innovationspolitik daran aus.

15.02.2005   Quelle: SPD-Bundestagsfraktion   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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