Greenpeace: Dena-Studie nimmt Windkraftgegnern Wind aus den Segeln
Greenpeace begrüßt die Ergebnisse der am 24.02.2005 in Berlin veröffentlichten Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) zum weiteren Ausbau der Windenergie. „Die Ergebnisse der Studie sind ein klares Signal für den weiteren Ausbau der Windenergie,“ sagte Jörg Feddern, Greenpeace Energieexperte. „Die unsauberen Versuche der großen Energieversorger wie etwa E.on, Vattenfall und Co., die vorab veröffentlichten und aus dem Zusammenhang gerissene Zahlen zu nutzen, um Stimmung gegen die Windenergie zu machen, sind damit hoffentlich beendet“, so Feddern. Die Daten aus der Studie sprechen laut Greenpeace eine klare Sprache: Die Integration der Windenergie in Deutschland sei technisch und finanziell machbar. Bis 2015 könnten 15 Prozent des benötigten Stroms aus Windenergie stammen – ein wichtiger und notwendiger Schritt für den Klimaschutz.
Kritik am Verhalten der Energiewirtschaft
Um die Menge des Stroms aus den Windkraftanlagen bis 2015 aufzunehmen, muss das deutsche Stromnetz laut Studie um 850 Kilometer oder um fünf Prozent seiner derzeitigen Gesamtlänge erweitert werden. Dies bedeute Investitionen in Höhe von durchschnittlich 100 Millionen Euro pro Jahr. Zum Vergleich: derzeit investierten die Netzbetreiber laut eigenen Angaben bereits Jahr für Jahr das Zwanzigfache in die Stromnetze. E.on habe beispielsweise auf der Nationalen Maritimem Konferenz Ende Januar vorab Zahlen aus der Dena-Studie über die zu erwartenden zukünftigen Belastungen durch den Ausbau der Netze genannt, ohne diese in den Gesamtzusammenhang zu stellen und damit den Eindruck einer schwer zu tragenden Mehrbelastung geweckt, kritisiert Greenpeace.
Auch die vieldiskutierte Sicherheit der Stromversorgung wird sich laut Studie bis zum Jahr 2015 allein durch den Zubau von modernen Windkraftanlagen verbessern. Danach biete der laufende Atomausstieg die Chance, den Kraftwerkspark mit klimafreundlichen Gas- und Dampfturbinenkraftwerken zu modernisieren. In Kombination mit diesem flexibel regelbaren Kraftwerkstyp ließen sich auch über 2015 hinaus noch größere Windkraftkapazitäten in das System integrieren.
50 Prozent Erneuerbare bis 2050
„Jahrelang haben RWE, E.on und Co. die Windkraft nicht als notwendige Ergänzung sondern als Störfaktor behandelt. Damit haben sie wertvolle Zeit für die Anpassung der Netze an die neue Situation verschlafen. Wenn die Energieversorger genauso viele Aktivitäten bei der Modernisierung und Anpassung des Stromnetzes entwickelt hätten, wie beim Aufzählen möglicher Probleme, wären wir schon einen großen Schritt weiter,“ so Jörg Feddern. Greenpeace fordert angesichts des Klimawandels einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Bis 2050 sollen 50 Prozent und bis 2100 der gesamte Energiebedarf aus Sonne, Wind, Wasser Biomasse und Geothermie gedeckt werden.
25.02.2005 Quelle: Greenpeace e.V. Solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH