STIFTUNG WARENTEST: Höchste Zeit für Kontrolle der Strompreise

Strom ist heute wieder ebenso teuer wie vor der Marktöffnung im Frühjahr 1998. Von Wettbewerb sei keine Spur, stellt die STIFTUNG WARENTEST fest. Deshalb sei es höchste Zeit für eine Regulierungsbehörde, die faire Bedingungen schafft. Das Internet-Angebot der STIFTUNG WARENTEST zeigt, wie Verbraucher auch jetzt schon sparen können. Strom sei teuer in Deutschland, so die […]

Strom ist heute wieder ebenso teuer wie vor der Marktöffnung im Frühjahr 1998. Von Wettbewerb sei keine Spur, stellt die STIFTUNG WARENTEST fest. Deshalb sei es höchste Zeit für eine Regulierungsbehörde, die faire Bedingungen schafft. Das Internet-Angebot der STIFTUNG WARENTEST zeigt, wie Verbraucher auch jetzt schon sparen können. Strom sei teuer in Deutschland, so die Warentester.  Eine Kilowattstunde koste im Schnitt über 17 Cent. Das sei nach Italien der zweithöchste Preis in Europa. Und der Strompreis steige und steige: Plus fünf Prozent im vergangenen Herbst, plus fünf Prozent zum Jahreswechsel, errechnete die STIFTUNG WARENTEST.

Strom durchschnittlich 30 % teurer als im Jahr 2000

Die STIFTUNG WARENTEST kritisiert das „Diktat der Konzerne“, die den deutschen Markt beherrschen und über die Netznutzungsentgelte die Preise bestimmen. In Deutschland gebe es eine Regulierungsbehörde nur für Telekommunikation und Post – und zwar mit Erfolg: Telefonieren sei seit 1998 um bis zu 95 Prozent billiger geworden. Die Regulierung des Strommarktes sei zwar geplant, bisher aber nicht umgesetzt, kritisiert die STIFTUNG WARENTEST. Von September 2000 bis Januar 2005 seien die Preise im Schnitt um fast 30 Prozent gestiegen. Spitzenreiter ist laut STIFTUNG WARENTEST der Billiganbieter Yello Strom, der seine Preise um bis zu 58 Prozent angehoben habe. Der gelbe Strom sei zwar im Vergleich immer noch günstig, aber längst nicht mehr billig.

Kostenfaktor Netznutzungsgebühren

Kostenfaktor Nummer eins sind laut STIFTUNG WARENTEST die hohen Netznutzungsgebühren, ersichtlich am Beispiel des Ökostromanbieters Greenpeace energy, der seinen Preis pro Kilowattstunde präzise aufschlüsselt: 4,3 Cent für den Strom plus 4,6 Cent Öko- und Mehrwertsteuer und „satte“ 7 Cent Netznutzungsgebühr. Dazu kommen noch 2,5 Cent für die Konzessionsabgabe sowie Umlagen für erneuerbare Energien und Kraft-Wärme-Kopplung: das macht 18,4 Cent pro Kilowattstunde. Greenpeace energy gehöre damit zu den teuersten Anbietern – habe seinen Preis aber in den vergangenen Jahren nur um zwei bis drei Prozent erhöht.

Jetzt schon sparen

In diesem Jahr werde der Strom wohl teuer bleiben, erwartet die STIFTUNG WARENTEST. Die geplante Regulierungsbehörde starte frühestens im Sommer oder Herbst. Die Energielobby wehre sich derzeit nach Kräften. Habe sie Erfolg, würden die Kompetenzen der neuen Behörde weit zurückgefahren. Stromkunden könnten aber trotzdem sparen: Anbieter wie Yello Strom, Lichtblick, Elektrizitätswerke Schönau und Energie AG Iserlohn-Menden böten Strom zumindest etwas billiger an. Lichtblick und Energie AG lieferten sogar puren Ökostrom aus Wasser, Wind und Sonne. Das helfe zumindest der Umwelt. Ansonsten sei Stromsparen angesagt. Zum Beispiel bei Fernsehgerät, Stereoanlage und PC. Wer den Stand-by-Verbrauch reduziere, spare bis zu 70 Euro im Jahr.

Spartipps der STIFTUNG WARENTEST im Internet

test-Kompass: Die billigsten bundesweiten Anbieter

26.02.2005   Quelle: STIFTUNG WARENTEST   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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