Solarstrom aus thermischen Kraftwerken soll konkurrenzfähig werden

Strom aus solarthermischen Großkraftwerken ist umweltfreundlich, schont das Klima und hilft wertvolle fossile Ressourcen zu schonen, so das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in einer Pressemitteilung. In solarthermischen Kraftwerken produzierter Solarstrom könne bei Verwendung thermischen Energiespeichern auch dann zur Verfügung gestellt werden, wenn die Sonne nicht scheint und sei zudem preiswerter als Strom […]

Strom aus solarthermischen Großkraftwerken ist umweltfreundlich, schont das Klima und hilft wertvolle fossile Ressourcen zu schonen, so das Deutsche Zentrum für Luft und Raumfahrt (DLR) in einer Pressemitteilung. In solarthermischen Kraftwerken produzierter Solarstrom könne bei Verwendung thermischen Energiespeichern auch dann zur Verfügung gestellt werden, wenn die Sonne nicht scheint und sei zudem preiswerter als Strom aus den in Deutschland weit verbreiteten photovoltaischen Zellen.
 
Dennoch kann er laut DLR auch heute noch nicht mit den Erzeugungskosten von konventionellen Kraftwerken konkurrieren. Dass dies nicht so bleiben muss, zeigt eine durch die Europäische Union geförderte Studie, die unter dem Namen ECOSTAR (European Concentrating Solar Thermal Roadmapping) und unter der Federführung des DLR zusammen mit renommierten Forschungspartnern aus Frankreich, Israel, Russland, der Schweiz und Spanien durchgeführt wurde. Teil des Projekts war auch eine unabhängige Begutachtung der Ergebnisse durch Experten des Verbands der Großkraftwerksbetreiber (VGB PowerTech).

5 bis 7 Cent pro Kilowattstunde – in sonnenreichen Gegenden

Wesentliches Ergebnis der Untersuchungen ist, dass die Kosten für den Strom aus solarthermischen Kraftwerken in den nächsten 15 bis 20 Jahren von heute 15 bis 20 Cent pro Kilowattstunde auf ein konkurrenzfähiges Niveau von etwa 5 bis 7 Cent pro Kilowattstunde für Mittellaststrom in sonnenreichen Gegenden gesenkt werden können. Neben Kostensenkungen durch den Bau von solarthermischen Kraftwerken im großen Stil und durch Massenfertigungseffekte von Bauteilen kann laut Studie eine umfassende Kostensenkung (rund 50 Prozent Einsparungspotenzial) vor allem durch technische Innovationen erzielt werden. Diesem Aspekt widmete die Studie ihre besondere Aufmerksamkeit.

Forschungsanstrengungen erhöhen, Kompetenzen mobilisieren

Für unterschiedliche Systeme wurde herausgearbeitet, welche Innovationen besonders wirksam zur Kostensenkung beitragen können. Daraus wurden Prioritäten für zukünftige Forschungs- und Entwicklungsarbeiten abgeleitet: Die beteiligten Einrichtungen müssen ihre Forschungsanstrengungen auf dem Gebiet der solarthermischen Kraftwerke im Vergleich zum gegenwärtigen Stand erhöhen, um die Wettbewerbsfähigkeit im avisierten Zeitraum erreichen zu können. Wesentliche Kompetenzen auf den Gebieten des Leichtbaus, der Glasindustrie, bei der Fertigungslogistik, im Bereich Anlagen- und Kraftwerksbau und bei der chemischen Industrie müssen mobilisiert und zielgerichtet konzentriert werden, um die gestiegenen Anforderungen erfüllen zu können.

Vorarbeiten für eine europäische Technologieplattform

Für die Partner aus Industrie und Forschung sei wichtig, dass die Forschung auf dem Gebiet der solarthermischen Kraftwerke eine hohe Priorität bei dem zur Zeit verhandelten siebten Europäischen Forschungsrahmenprogramm erhalte, so das DLR. Vertreter der EU Kommission hätten bei der Präsentation der Studie in der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Brüssel anerkannt, dass das ECOSTAR-Konsortium wesentliche Vorarbeiten für die Schaffung einer europäischen Technologieplattform für solarthermische Kraftwerke erarbeitet habe.

Studie im Internet

Die ECOSTAR-Studie ist in englischer Spreche als PDF-Dokument (144 S.) erhältlich auf den Internetseiten des DLR unter ftp://ftp.dlr.de/ecostar/. Dort kann auch eine Zusammenfassung heruntergeladen werden (PDF, 23 S.)

04.03.2005   Quelle: DLR-Institut für Technische Thermodynamik   Solarserver.de   © EEM Energy & Environment Media GmbH

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